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The(G)net Review: The Last Of Us - Part I

2013 erschien Naughty Dogs Megakracher das erste Mal für die PS3. Das PS4 Remaster wurde 2014 nachgelegt . Acht Jahre später folgt nun die aktuellste Neuauflage um die epische Reise von Ellie und Joel. Aber lohnt sich die Investiton zum Vollpreis?


The Last Of Us Part I PS5 Test Review TLOU

Bevor wir uns den technischen Veränderungen zuwenden, hier ein kleiner Storyabriss für die vier Nasen, die von The Last Of US noch nie gehört haben: Pilzinfektionen sind im allgemeinen eine unangenehme Angelegenheit. Wenn aber die Schwammerl-Plage beinahe die ganze Welt lahmlegt und die Infizierten in furchterregende Monstrositäten verwandelt, dann wissen wir, dass wir keinen Kindergeburtstag erwarten können. Cordyceps, so der wissenschaftliche Name des Fungus, hat weite Teile von Amerika überfallen. Nach einem aufreibenden Intro in dem Titelheld Joel und seine Tochter Sara sich in Sicherheit flüchten wollen, wird Sara Opfer der Infektion. Nach dem unglücklichen Tod seiner Tochter, trifft Joel nach einigen Wirren auf den zweiten Hauptcharakter, die junge Ellie. Wie sich herausstellt, ist Ellie immun gegen Cordyceps und möglicherweise die letzte Hoffnung für dahinsiechende Menschheit. Das ungleiche Duo schliesst sich zusammen und macht sich auf die Suche nach medizinischer Hilfe, damit aus Ellies Blut ein Gegenmittel hergestellt werden kann.


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Hauptsächlich treten wir in die Lederstiefel des charmanten Raubeins Joel (Ellie nimmt nur einen Bruchteil als spielbaren Charakter ein). Mit Ellie als KI Partner im Schlepptau ziehen wir durch verlassenen Häuserruinen, menschenleere Strassen und stillgelegte Industrieareale. Immer auf der Hut, um nicht von irgendwelchen Infizierten attackiert zu werden. Denn einmal entdeckt gilt das Motto: Tod oder Leben. Zur Verteidigung nutzt Joel im Notfall seine Fäuste. Es ist aber weitaus effektiver, die Gegner mit einer Schlagwaffe wie Holzbeil oder Eisenrohr, die unterwegs eingesammelt werden, zu massieren. Oder wir pumpen die Widersacher dank Pistole und Gewehr mit ein paar Kugeln voll.


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Während die Schlaginstrumente nur eine begrenzte Lebensdauer haben, bleiben die Knarren in unserem Repertoire. Der Gedanke, dass uns hoffentlich nicht die wertvolle und rare Munition ausgeht, verfolgt uns jedoch bis zum Spielende. The Last of Us ist kein Call of Duty. Sämtliches Inventar ist begrenzt. Da sollte schon jeder zweite Schuss sitzen, ansonsten wird es ein langer Marsch bis zu den Credits. Ihr müsst aber nicht unbedingt das wilde Feuergefecht suchen. Joel kann sich auch lautlos an die Fieslinge heranschleichen und sie hinterrücks erwürgen. Hier habt ihr die Wahl ob ihr ihm nur die Kehle zuschnüren wollt oder mit einem Shiv bzw. Klappmesser abstecht. Der Shiv muss aber, wie die meisten Items, zuerst per Crafting hergestellt werden. In den unzähligen Gebäuden looten wir was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Klopapier, Scheren, medizinischer Alkohol, Klebeband und Papier verwandeln wir in Sekundenschnelle zu Molotowcocktails, Nagelbomben, Erste Hilfe Kits oder verstärken unsere Meelewaffe mit ein paar fiesen Nägeln. Gefundene Schrotteile nutzen wir für Wummen Upgrades wie reduzierter Rückschlag, mehr Munitionskapazität oder erhöhte Schussgeschwindigkeit. Gelegentlich sacken wir farbige Pillen ein, die wir in die Verbesserung gewisser Grundskills wie schnelleres Craften oder mehr Lebensenergie, oder wir benötigen weniger Zeit, um uns mit dem Verband zu heilen. Neben den Actioneinlagen lösen wir in ruhigeren Momenten mit KI-Ellie kleinere Rätsel.


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Gut, das weiss ich alles schon, denkt sich jetzt der eine oder andere Leser, was aber sind die Neuerungen?


Sämtliche Charaktermodelle und Texturen wurden neu aufgesetzt. Schatten und Lichteffekte zeigen sich in einem noch realistischeren Gewand. Hier hat der Spieler die Wahl ob er auf Bildqualität setzt und mit 4K aber in 30fps (mit einem 120hz TV sogar 40fps) durch die Gegend gondelt, sich für die 60fps im Performance-Mode entscheidet, oder im dynamischen Grafikmodus zwischen 1440p und 4K pendelt.

Die Barrierefreitheit aus The Last of Us 2 findet sich nun weitgehend auch in Remake des Originals.

Wir dürfen das HUD nach unseren Wünschen anpassen, inklusive Farbenblind-Modus. Wem durch Motionsickness schlecht werden könnte, verkleinert das Sichtfeld, vermindert das Kopfwackeln oder verändert die Distanz zur Kamera. Auch die Intelligenz und das Verhalten unsere Feinde lässt sich einstellen. Wir werden auf Wunsch nicht mehr von den Gegnern flankiert, verringern ihre Zielgenauigkeit, aktivieren beim Zielen mit der Knarre einen Zeitlupenmodus oder wechseln gleich auf volle Unsterblichkeit. Dies ist nur ein kleiner Auszug aus über 60 verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten.


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Als kleines Extra wurde der DLC "Left Behind" hinzugefügt, bei dem wir mit Ellie die Geschichte zwischen Teil 1 und 2 verknüpfen. Nach dem ersten Durchlauf werden weitere Extras freigeschaltet.

Der Permadeath- und Speedrun-Modus sind selbsterklärend. Viel interessanter ist das Gameplay Modifiers Menu. Die übriggebliebenen Pillen, die wir im Maingame nicht ausgeben haben, finden hier erneute Verwendung. In diesem Minishop schalten wir für die entsprechende Anzahl an Pillen Spielereien wie eine gespiegelte Spielewelt, Helium Audio, Slowmotion, unendliche Munition, alle Wummen, One Shot Kills und vieles mehr frei. Einen Mehrspielermodus gibt es (noch) nicht. Dieser wird als Stand Alone Titel zu einem späteren Punkt nachgeschoben.


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Fazit:

Die Grafikfetischisten von Naughty Dog haben wieder zugeschlagen. Die ersten paar Minuten kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Techdemos mal ausgeschlossen, ein solch stimmiges optisches Erlebnis habe ich auf einer Konsole noch nie gesehen. Allein schon die wahnsinnig actionreiche, aber realistisch inszenierte Anfangsphase, in der Joel und Sara das Weite suchen, strotzt nur so vor Detailfreude. Da brennt eine Scheune lichterloh am Strassenrand, Menschengruppen versuchen sich vor den anrückenden Infizierten in Sicherheit zu bringen, es herrscht totales Chaos. Das Original ist zwar nicht so schonungslos brutal wie der zweite Teil. Ich musste aber schon ein paar Mal schlucken, wenn im Viertelstundentakt ein weiterer NPC in einer Cutscene via Headshot eliminiert wird. Ich habe The Last of Us damals nur einmal auf der PS3 durchgenudelt, die PS4 Verbesserung ausgelassen und deshalb einen Grossteil der Story nach all den Jahren vergessen. Den bombastischen Auftakt hatte ich komplett nicht mehr auf den Schirm und musste erneute erkennen, wie fabelhaft die Story inszeniert wurde. Die Gesichtsmimiken und -details sind so realistisch wie noch nie. Spielerisch sieht man TLOU Part I jedoch das Alter an. Gewisse Charakteranimation scheinen ein wenig steif, im Gegensatz zur fantastischen Texturqualität und die Actionskills hätten ein wenig mehr Tiefe vertragen, so wie sie im Nachfolger grandiose umgesetzt wurden. Genial fand ich auch das Füllhorn an Optionen und Einstellungen. Wer da noch was zu meckern hat, sollte sich vielleicht ein neues Hobby suchen.



Dass The Last of Us Part I auch auf der PS5 eine absolute Granate ist, müssen wir nicht diskutieren. Aber für wen lohnt sich das Remake? Wer nicht unbedingt die grafischen Anpassungen benötigt und die Vorgänger bereits rauf und runter gespielt hat, mag hier keinen grossen Mehrwert finden. Wollt ihr aber die beste Version auf eurer Platte, gibt's am PS5 Remake kein vorbei. Es ist wie im Flugzeug - egal ob Economy oder First Class. Nur die Extras und der Service sind ein wenig besser bei der teureren Variante, die Reise bleibt aber die gleiche.



The Last Of Us Part I ist exklusiv für PS5 erhältlich. Das frühe Test-Muster stammt von Sony IE, wofür wir uns herzlich bedanken!



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