top of page

The(G)net Review: Ultracore

Knapp ein Vierteljahrhundert dauerte die Fertigstellung von Ultracore (ehemals "Hardcore"). Ursprünglich für Amiga, Sega Mega Drive und Sega CD geplant, zog Psygnosis im letzten Moment die Reissleine und sah von einer Veröffentlichung ab. Das war 1994!



99% des Spieles waren eigentlich schon fertig. Dank dem Team von Strictly Limited Games und ehemaligen DICE Mitarbeitern wurde das Game 2019 schlussendlich doch noch fertiggestellt und erstmals als Extra für den Mega SG veröffenlicht. Nun haben wir die PS4 Version vorliegen.



Als kampferprobter Supersoldat strandet ihr auf einem für Menschen extrem unwirtlichen Planeten, auf dem es nur so von angriffslustigen Aliens, Robotern und anderen Monstrositäten wimmelt. In klassischer Amiga-Grafik ballert ihr euch durch verwinkelte 2D Levelabschnitte und zerpflückt Armeen von Ausserirdischen, die direkt aus Alien und Predator rekrutiert wurden. Unterbrochen wird die wilde Alienhatz von kleinen Plattformpassagen, wie man sie aus klassischen Run&Guns kennt.



Zur anfängliche Plasmagun, mit der ihr entweder per Steuerkreuz oder Analog Twinstick (empfohlen) die Gegner aufs Korn nehmt, gesellen sich u.a. Laserknarre, Raketenwerfer oder Wirbelschuss. Im Gegensatz zur Standardwumme ist deren Munition limitiert. Patronen, Waffenupgrades, Lebensenergie, 1UPs, Zusatzzeit, und Extrawaffen wie Smartbombs sind aber überall in den weitläufigen Levels versteckt. Unterwegs entdeckt ihr auch Schalter, die Lifte und Türen aktivieren. Sicherheitskarten lassen euch neue Bereiche erkunden, bevor ihr am Ende jedes Levels einen dicken Boss herausfordert. Nach 3 Continues ist Schluss, ihr könnt aber per Passwortoption jeweils am Anfang des letzten Levels wieder einsteigen.



Fazit:

Ultracore möchte Samus sein, ist aber im Endeffekt nur ein Metroid Light ohne grossen Tiefgang. Im Grunde macht Ultracore nichts falsch. Mit den Twinsticks steuert es sich optimal. Die Action auf dem Screen ist ganz passabel, wenn auch das Schema "Schalter und Codekarten finden" schnell durchschaut ist und die Alien-KI gelegentlich durchgeknalltes Verhalten an den Tag legt. Die Levelbosse gehören eher in die Kategorie "Niedriger zweistelliger IQ." Herausfordernd ist was anderes. Das schamlose Bedienen an sämtlichen Hollywood Aliens ist für mich ok - sowas passt immer! Ob da aber die Lizenzen bezahlt wurden, bezweifle ich. Das Problem liegt eher am Zahn der Zeit. Der optischen Präsentation sieht man ihr Alter an und schon damals gab es technisch weitaus ausgereiftere Konkurrenten. Die fade Farbpalette aus Grün, Grau und Rost hätte eine Auffrischung verdient. Die Levels bieten keine grossen Überraschungen, da sich vieles einfach immer wiederholt. Da hätte man mehr rausholen können. Warum aber SLG das antike Passwortsystem beibehalten hat wo ich 15 Zeichen eingeben muss, entzieht sich meinem Wissen. Retro hin oder her, aber schon mal was von Levelselect oder Autosave gehört? Und was sollen fiese, komischen Levelmap-Terminals, deren bizzarre Präsentation den Hilfswert gegen Null drückt. Also ich habe ehrlich mehr erwartet von Ultracore. Knapp über dem Durchschnitt, aber auch nicht mehr.




0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

The(G)net ist Mitglied des

Swiss Community Network Logo

Unterstütze The(G)net

The(G)net PayPal Donation Button

SCN-Mitglieder:

powered by

Copyright © 1999 - 2024 The(G)net Schweiz

Das unabhängige Schweizer Spiele Magazin

bottom of page