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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Yo-Kai Watch 3

Yo-Kai Watch 3 wandelt auf den Spuren von Pokémon und will doch etwas Eigenes sein. Wir haben für euch geschaut, ob der dritte Teil der Serie überzeugt.


Eine kleine kulturelle Einführung sollte denke ich mal sein. "Yokai" sind in Japan Geister oder Monster die gute oder gemeine Dinge anstellen können. Auf Basis dieser Mythologie baut nun Yo-Kai Watch auf. Die Protagonisten besitzen Uhren (engl. Watch), welches es ihnen ermöglicht diese Yokai aufzuspüren. Die Yokai in dem Spiel sind natürlich alle frei erfunden.


Yo-Kai Watch 3 Test, Review, Testbericht für Nintendo 3DS.

Nach dem Starten des Spiels präsentiert sich ein recht ungewöhnliches Intro: Eine Animesequenz mit Text zum Mitsingen. Natürlich komplett in Deutsch, aber leider auch etwas sehr kantig übersetzt. Zu Spielbeginn dürfen wir nun Namen vergeben und zwar für einen Jungen und ein Mädchen; unsere beiden Hauptcharaktere. Nach Bestätigung dürfen wir das eigentliche Intro des Spiel anschauen und einen Meteroiteneinschlag beobachten. Die erste Parodie wird uns sogleich präsentiert: Skepty und Munkler die die Y-Akten bearbeiten und auf der Suche nach der Ursache des Einschlages sind.


Danach geht es direkt mit dem Jungen weiter, welcher in einem Restaurant ein schönes Sukiyaki serviert bekommt. Dieses Essen ist zugleich auch unser erstes Minispiel. Ähnlich wie bei Rhythmusspielen müssen die angezeigten Knöpfe auf dem Bildschirm gedrückt werden. Als Belohnung gibt es schon das erste Item. Wir erfahren danach, dass die Familie in die USA umziehen wird. Nach dem initialen Schock freut sich unser Held natürlich riesig auf das neue Abenteuer; Freunde weg - was soll's. Nach der Ankunft ist unsere erste Aufgabe die Brille der Mutter zu suchen. Dabei wird kontinuierlich die Steuerung und alle wichtigen Elemente erklärt. Nach dem Finden der Brille offenbart sich das erste Problem: Die Mutter ist von einem Yokai besessen und die Yokai Uhr funktioniert nur in Japan. Die Lösung kommt kurz darauf, denn unser guter Geisterdiener Whisper hat das Universalmodell bestellt. Allerdings hat er alle gesammelten Yokai dafür eingetauscht. Was das bedeutet ist wohl klar. Mit der neuen Uhr wird der Yokai gesucht und bekämpft. Auf die Kampfmechanik kommen wir aber später zu sprechen.


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Zunächst wechselt die Story auf das Mädchen: Ein etwas überdrehtes Nerdgirl. Die Szene beginnt mit dem Ende der "Süßen Sailors" und ihr fällt ein, dass es am heutigen Tage eine limitierte Figur im Verkauf gibt. Also, ab und nichts wie hin! Im Laufe der Sequenz sehen wir, wie uns ein Yokai im Astronautenanzug verfolgt. Im Laden angekommen müssen wir leider feststellen, dass es die Figur nicht mehr gibt. Plötzlich überkommt uns eine Stimme die uns befiehlt etwas Bestimmtes zu kaufen... Der Blick wird auf eine Yokai Uhr gelenkt. Typisch Nerdgirl: Aliens gehören zum Topinteressensgebiet. Nach einem wundersamen Gratiseinkauf hören wir die Stimme wieder. Sie befiehlt uns die Packung zu öffnen. Voller Hoffnung auf Kommunikation mit Aliens rennen wir in die nächste Seitengasse wo wir völlig ungestört sind. Das Yokai, welches uns verfolgt hat, offenbart sich nun und es kommt auch gleich zu einem Kampf mit einem anderen Yokai.


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Soviel sei zur Einführung gesagt. Die Geschichte baut sich von da an über beide Charaktere weiter aus und lässt uns wählen, mit welchem wir zuerst die Story fortführen. Es gibt von hier an öfters Referenzen auf die Vorgängerteile, aber dadurch dass ständig alles sehr ausführlich erklärt wird, stellt dies kein weiteres Problem dar. Die Geschichte an sich sieht anfänglich zweigeteilt aus, offenbart sich später doch als tiefer verknüpft als vermutet. Während unser männlicher Protagonist in den USA nach Yokai ausschau hält und in den Meteroitenfall von Munkler und Skepty verwickelt wird, ist unser Nerdgirl in Japan dabei dem Yokai im Astronautenanzug zu helfen eine Rakete zu bauen; natürlich angetrieben mit Yokai-Power sonst wird das Ganze ja nichts.


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Die Verbindung zwischen beiden Charakteren geschieht über das Internet. Ja, das ganze Spiel baut Stück für Stück alles Mögliche auf was für ein ordentliches Modern Day Adventure notwendig ist: Yokai Social Media Apps, Music Apps, Video Apps usw. Yokai posten auf den Social Media Plattformen z.B. Hilfeanfragen und unser Nerdgirl nimmt diese entsprechend als Quests entgegen. Unser männlicher Protagonist bekommt seine Quests mit dem Fortschreiten der Geschichte, also nach und nach. Hierbei wird zwischen Nebenquests und Hauptquests unterschieden. Es wird dem Spieler eine gewisse Menge an zu erfüllenden Hauptquests mitgeteilt, welche notwendig sind, um in der Geschichte vorwärts zu kommen. Das Spiel blendet auch hierbei öfters den Hinweis ein den Hauptcharakter zu wechseln. Dies sollte dann auch getan werden, da ohne die Interaktion des jeweiligen anderen Charakters die Story schlichtweg festhängt, z.B. weil ein wichtiger Blogpost mit einem Hinweis fehlt.


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Nebst der Story gibt es auch viele verschiedene Spielmechaniken und Minispiele. Zu den Minispielen zählen u.a. Glücksrad, Angeln, Insekten fangen, Rätsel, Mysterie-Räume oder Essen. Über die Minispiele können verschiedene Gegenstände gewonnen werden, welche es sonst zu kaufen gilt. Nebst den üblichem Verwendungszweck der Items wie Heilung oder Booster, dienen diese auch als Mittel, um sich mit Yokai anzufreunden. Im Gegensatz zu Pokémon wird am Ende eines Kampfes nämlich nicht einfach ein Ball geworfen und mit den Lippen zwischen den Zähnen gehofft, dass es klappt, sondern Yokai müssen überzeugt werden: Du bist ein (potentiell) richtiger Freund! Das bedeutet im Kurzen folgende Szenarien: Das Yokai ist relativ schwach und ihr seit so richtig stark, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es euch um Freundschaft bittet. Auch könnt ihr während des Kampfes die Yokai untersuchen. Damit ist es möglich Vorlieben dieser Yokai anzeigen zu lassen. Mag es z.B. Donuts und ihr habt einen Donut im Inventar, dann werft es ihm zu! Ein typisches: "Liebe geht durch den Magen"-Prinzip. Übrigens dürfen wir auch jedes Yokai, das sich mit uns angefreundet hat, optional einen neuen Namen geben. Viel Spaß, bei über 261 Yokai!


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Schauen wir uns den Kampf an. Gespielt wird auf einem 3x3 Felder grossen Areal mit bis zu drei aktiven Yokai und zwei auf der Ersatzbank. Welche fünf Yokai wird dabei haben, dürfen wir in unserem Zimmer zu Hause selbst auswählen. Die Yokai kämpfen hier völlig autark ohne Spielerinteraktion. Mittels Kombinatorik kann der Spieler die Verteidigung oder die Angriffsstärke erhöhen. Während des Kampfes können Yokai beseelt werden, was bedeutet, dass diese erst einmal außer gefecht sind. Natürlich kann der Spieler eine Reinigung durchführen. Diese Option instruiert den Spieler gewisse Dinge zu tun, wie z.B. mit dem Stift auf dem Bildschirm so schnell wie möglich zu drehen. Nach erfolgreichem Anwenden der instruierten Technik ist der Yokai gereinigt. Das gleiche Prinzip wird bei der Ultima-Attacke der Yokai angewandt. Diese Attacke ermöglicht es, sofern der Gegner gut (für uns) positioniert ist, sehr viel Schaden auf mindestens einen Gegner auszuüben. Weiterhin darf der Spieler einen gegnerischen Yokai als Ziel anpinnen. Damit werden alle Attacken auf genau dieses Yokai gelenkt. Über diese Funktion wird auch ermittelt, was die Vorlieben dieses Yokais sind. Letztlich bleibt noch die Item-Option die selbsterklärend ist. Natürlich können Yokai auf dem Spielfeld bewegt werden. Dies unterliegt jedoch einer Beschränkung: Zugsperre. Über dem bewegten Yokai erscheint danach eine Zahl die angibt, wie lange das Yokai auf dem Feld verharren muss. Das Bewegen ist notwendig: Um Energie- bzw. Seelendrops aufzuheben, die unsere entsprechenden Attribute regenerieren, um die zuvor erwähnte Kombination zu erreichen oder um einfach nur auszweichen. Am Ende eines Kampfes gibt es nebst Erfahrungspunkte auch eine kleine Menge an Geld. Mit dem angesparten Geld kann an gewissen Orten eingekauft werden, denn nicht alles droppt wenn man es benötigt.


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Nun, die Frage aller Fragen: Wie finden wir diese Yokai? Ganz einfach. Unsere Yokai-Uhr hat ein Radar, welches lapidar voll ausschlägt sobald wir in der Nähe eines Yokai sind. Yokai die Menschen besetzen, werden mit der Uhr enttarnt. Yokai die sich in durchsuchbaren Orten befinden, werden angeschossen bis sie so sauer sind, dass sie kämpfen wollen. Durchsucht werden kann so gut wie alles: Autos, Hydranten, ein Fleckchen Wiese. Schlichtweg alles was uns ein Lupensymbol präsentiert. Nebst Yokai finden sich an solchen Orten auch Gegenstände.


Und damit das alles auf Dauer nicht zu eintönig wird, werden über die Zeit hinweg öfters mal die bereits erwähnten Minispiele freigegeben. Weiterhin könnt ihr im Laufe der Geschichte eure Uhr verbessern, welches einem ermöglicht in abgesperrte Gebiete vorzudringen, wo schwer zu besiegende Yokai zu finden sind.


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Grafisch betrachtet präsentiert sich das Spiel im typischen 3DS Gewand. Nicht all zu bombastisch, aber genau zwecktreu. Es gibt also nicht wirklich etwas auszusetzen. Schöne Hintergründe halt und viele animierte Zwischensequenzen.


Soundtechnisch, allerdings da scheiden sich die Geister. Bei wichtigen Dialogen wird meist alles vorgelesen, bei den nebensächlichen Dialogen wird, scheinbar zufällig, ein Sample abgespielt welches teils wirklich unpassend ist. Hier hätten die Entwickler das typische Zelda-Biep oder ein Fantasiegeblubber wie bei Gravity Rush nutzen sollen, denn ich empfand die Samples auf Dauer einfach nur richtig nervig.



Fazit:

Im Großen und Ganzen könnte Yo-Kai Watch 3 wie ein Pokémon Clone anmuten: Durch die Gegend laufen und Monster sammeln. Allerdings ist das Spiel deutlich komplexer gestaltet. Anstatt "nur" Monster zu sammeln und Trainer zu besiegen, gilt es hier eine (verschachtelte) Reihe an Quests, teilweise mit beiden Hauptcharakteren, zu erfüllen. Das hin und her zwischen den beiden wurde aber sehr gut umgesetzt und der Spieler fühlt sich trotz extrem vieler Spieloptionen nicht 100% in dem Wirr-warr verloren. Insgesamt bietet sich eine Fülle an Funktionalität an, welche auf lange Dauer für Spielspaß sorgen wird.


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