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The(G)net Review: Blue Prince

Wir haben geerbt! Wie bei so mancher Erbschaft hat auch diese einen kleinen Hacken. In diesem Fall beschert uns die damit verbundene Aufgabe eines der besten Rätsel-Games der letzten Jahre.


Blue Prince Game Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Zwar haben wir ein hübsches Haus mit 46 Zimmern geerbt, aber einziehen dürfen wir erst, nachdem das mysteriöse Zimmer 46 gefunden und betreten wurde. Diese Information erhalten wir durch einen Brief im Eingangsbereich. Zusammen mit der Weisung, nicht im Haus übernachten zu dürfen. Nun ist das Haus aber nicht ein generisches Herrenhaus à la Resident Evil, wenn auch die Raumverteilung so etwas vermuten lassen könnte. Ganz im Gegenteil, Spuck und Horror erwartet uns beim Rätseln nicht, eher eine subtile kleine Detektiv-Geschichte, die über gefundene Briefe erzählt wird.


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Das besondere an der Hinterlassenschaft ist, dass sich die Räume mit jedem neuen Tag an anderer Stelle wiederfinden; und das nach dem Zufallsprinzip. Wir starten also in der Eingangshalle, Tag 1. Es stehen 3 Türen zur Verfügung, West, Nord und Ost. Welche wir zuerst öffnen, bleibt uns überlassen. Sobald wir den Türknauf aus der First-Person-Perspektive gedrückt haben, erscheint eine Auswahl aus drei neuen Räumen. Einen davon müssen wir nun wählen, und dieser Raum wird hinter der besagten Tür erscheinen. Nur haben nicht alle Räume vier Türen, einige bilden nur einen Gang in Richtung Norden, andere beinhalten eine «Kurve» und wieder andere enden gar in einer Sackgasse.


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Unser Ziel ist, die Räume so zu verteilen, dass ein Weg zum erwähnten Zimmer 46 ermöglicht wird. Aufgrund der zufälligen Raumauswahl und der damit verbundenen Gefahr des unglücklichen Raum-Ziehens, kann es also durchaus sein, dass bereits nach wenigen Räumen Schluss ist und wir den Tag beenden müssen, um am nächsten Tag komplett von vorne zu beginnen. Was wir allerdings mitnehmen, ist das Wissen, das wir in den zuvor gesehenen Räumen erlangt haben, und das ist später oft der Schlüssel zum Ziel.


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Eine weitere Regel, die es im Haus zu beachten gibt: Es dürfen nur 50 Schritte pro Tag gegangen werden. Jeder Raumwechsel zählt dabei als ein Schritt. Gehen wir also fünf Räume gen Norden und wieder zurück ist schon ein Fünftel der verfügbaren Schrittzahl aufgebraucht. Glücklicherweise lassen sich in den Räumen diverse Hilfsmittel finden, welche unser Vorankommen erleichtern. So erhöhen Früchte (oder das Betreten von Schlafzimmern) die Schrittanzahl. Mit herumliegenden Münzen, die wir natürlich mitgehen lassen, kaufen wir im Item-Shop nützliche Gegenstände; aber nur, wenn der Shop irgendwann im Verlauf des Tages auch an eine freistehende Tür gedockt wird. Und hier schaltet sich der gute Freund «Zufall» wieder ein. Bedeutet: Als Spieler muss man sich durchaus mal von einem angestrebten Tagesplan lösen und eine neues Vorgehen Planen, weil der notwendige Raum schlicht nicht erscheinen will.


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Es gibt verschiedene Räume, normale wie der Korridor oder ein einfaches Zimmer. Aber auch deutlich interessante wie ein Planetarium, welches je nach Sternenkonstellation Vorteile für den aktuellen Tag mit sich bringt. Daneben gilt es die roten Räume nach Möglichkeit ganz zu vermeiden, da diese meist den Tagesablauf nicht einfacher machen. So kostet der Durchgang durch die hauseigene Kapelle jedes Mal bare Münze.


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Einige Räume überraschen uns zudem mit Logik- oder Zahlenrätseln, welche wiederum eine Belohnung versprechen, löst man sie zufriedenstellend. Einige besonders interessante Räumlichkeiten kosten Rubine – haben wir keine in der Tasche nach erfolgter Ziehung der drei neuen Räume, steht diese Option nicht zur Auswahl. Entsprechend versuchen wir immer eine gesunde Mischung aus Geld, Rubinen, Vorankommen im Haus und Schrittanzahl zu finden.


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Schaffen wir eine möglichst perfekte Raumauswahl und Positionierung mit den uns gegebenen Optionen, kommen wir dem mysteriösen Raum 46 immer näher. Und schon jetzt sei gesagt: Der Weg ist das Ziel; und der geht noch weiter über das eigentliche Ziel hinaus. Um das etwas einfacher zu machen, gibt es einige bleibende Updates versteckt im Haus. Es lohnt sich durchaus, diese zu finden, um die zukünftigen Tage etwas einfacher zu gestalten und dem Zufall der Raumauswahl etwas entgegenzuwirken.



Fazit:

Blue Prince ist ein konzeptionell völlig neuartiges Spiel, das mich durch eben diese Eigenschaft schnell in seinen Bann gezogen hat. Das "nur-ein-Tag-noch-Prinzip" tritt schneller ein, als man denkt. Die ersten Meter machen noch wenig Sinn und je mehr Schritte und Tage vergehen, desto mehr kommt man dem Spiel, den vernetzten Räumen und der darin verpackten Geschichte auf die Schliche. Das Spiel selbst empfiehlt einen Notizblock, physisch, mit Papier. Darauf muss man Lust haben. In-Game gibt’s neben der Info zu bereits entdeckten Räumen nämlich keine Hilfe in dieser Form. Es ist aber äusserst befriedigend, wenn eine weitere Kleinigkeit entdeckt wird, die man vielleicht zuvor gar nicht beachtet hat und das grosse Ganze wieder ein Stück näher rückt. Wer Lust auf Rätseln und mal etwas völlig Neues hat, dem sei Blue Prince wärmstens empfohlen. Da der Titel derzeit im Game Pass ist, steht einem Anspielen eigentlich nichts im Weg.


Blue Prince Game Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

The Blue Prince ist digital für PS5, Xbox Series X|S und PC erhältlich. Wir haben das Spiel auf der Xbox Series X getestet. Ein Test-Muster haben wir keines gebraucht, weil das Spiel zur Zeit im Xbox Game Pass enthalten ist.

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