The(G)net Review: Gradius Origins
- Armin Medic
- vor 9 Stunden
- 4 Min. Lesezeit
Neben R-Type gehört Konamis Shmup-Reihe zu den legendärsten 2D Shootern ever. Nimmt man zu den ersten drei Teilen noch die Salamander Spin Offs dazu und legt zusätzlich noch das brandneue Salamander 3 bei, bleiben für Gradius Fans kaum noch Gründe zum Klagen. Oder doch?

Ingesamt 7 Titel aus dem Gradius Universum packte Konamis M2-Team in die vorliegende Kollektion:
SALAMANDER III
GRADIUS
SALAMANDER
LIFE FORCE
GRADIUS II: GOFER no Yabou
GRADIUS III: Densetsu kara Shinwa e
SALAMANDER 2
Nur aber einfach pro Game eine Version rauszuhauen, reicht für die Fanservice Gemeinde nicht aus. Hier wurde ganz tief ins Softwarearchiv gegriffen, um auch den letzten Shmup-Experten abzuholen - und nein, der Vorreiter Scramble, der eigentlich als Grundstein der Serie gilt, sucht man hier vergebens.
Schauen wir uns mal an, was der japanische Konzern heute so zu bieten hat.

Der Erstling Gradius sollte eigentlich jedem ein Begriff sein. Die bockschwere aber fantastische Spaceballerei feierte ihr Debut am 2. Februar 1985 in den japanischen Spielhallen, um nur ein Jahr später als erster Konsolenport auf dem Famicom/NES zu landen. Weitere Versionen wurden später für Amiga, MSX, PC Engine und zig andere altertümliche Brotkisten wie Sharps X8600 oder den ZX Spectrum umgesetzt. Hierzulande wurde das ganze unter dem Pseudonym Nemesis verkauft. War uns aber schon damals egal, weil wir unter uns nur den japanischen Originalnamen verwendeten. Bevor ihr euch durch ellenlange Passagen durchkämpfen müsst, halten wir uns bei den ersten sechs Titeln kurz und gehen dafür beim Neuling Salamander 3 etwas tiefer in die Materie.

Beim ersten Gradius spendiert uns Konami insgesamt 5 verschiedene Veröffentlichungen. Zwei unterschiedliche Varianten aus Japan, die US und die EU-Version plus den nordamerikanischen Arcade Prototyp.
Für Gradius 2 entschied man sich für die early, mid und late Version aus Japan plus, als kleiner Nachschlag, die US-Fassung, welche unter dem obskuren Namen Vulcan Venture lief.

Gradius 3 wartet ebenfalls mit 4 Abwandlungen auf, mit dem Unterschied, dass hier rein asiatische Veröffentlichungen bevorzugt wurden. Das wären JP Old Ver. und JP New Ver. und die Asia-Variante. Unbekannt war mir die JP AM Show Version.
Etwas abgespeckter verhält es sich mit den Salamander/Life Force Titeln. Beim Erstling teilen sich die japanischen und nordamerikanische Version (alias Life Force) die Auswahl. Bei Salamander 2 gibt's nur das japanische Original.

Genauso verhält es sich mit Titel Nummer 6 Life Force. Wer jetzt ein wenig die Übersicht verliert, sitzt im gleichen Boot wie wir. Salamander ist der japanische Name, Life Force die US-Bezeichnung. Konami re-releaste die amerikanische Variante mit einigen Verbesserungen in Japan unter dem Namen Life Force. Bei uns hiess die NES-Version Life Force Salamander. Alles klar? Zurück zum Thema.

Dass bei Salamander 3 bisher nur eine Version existiert macht Sinn, schliesslich handelt es sich hierbei um eine Weltpremiere. Es ist das erste neue Ableger der Franchise seit über 15 Jahren. Das Entwicklungsteam M2 entschied sich an der 16Bit- Retrooptik der Vorgänger festzuhalten. Kein HD-Upscaling oder schärfere Texturen. Salamander 3 könnte direkt aus den 90ern stammen. Als Raumschifftypen stehen uns entweder Vic Viper oder Lord British zur Verfügung. Gestartet wird klassisch mit dem Standardschuss, doch schon die erste Gegnerwelle hinterlässt uns neue Waffen wie Laser oder den Ripple Beam, Speed Extras, Schutzschild, Raketen und Sidekick Orb, die uns mit zusätzlicher Feuerkraft unterstützen.

Als instante Notlösung aktivieren wir den Burst, der für einen kurzen Zeitraum aus allen Rohren und Richtungen feuert. Werden wir getroffen, ist unser Schiff futsch und die Upgrades schweben mutterseelenallein für einen kurzen Zeitraum auf dem Screen herum, bevor sie für immer verschwinden. Da unser Spacekreuzer sofort wieder respawnt, nutzen wir die wertvollen Sekunden um die herrenlosen Power Ups wieder einzusammeln, was schon einmal den erneuten Bildschirmtod hinauf beschwört, wenn wir zu gierig werden. Denn die Feinde nehmen euch konstant unter Beschuss.
Salamander 3 ist zwar noch nicht in der Bullet Hell gelandet, schwebt aber schon vor deren Toren. Wer die Serie kennt weiss, dass sich horizontale Level mit vertikalen abwechseln. Natürlich erwartet uns nach jedem Abschnitt ein dicker Boss mit amtlicher Feuerkraft. Nach 6 intensiven Stages rollen die Credits. Dank unlimited Continues ballern sich auch Neueinsteiger bis zum Endkanzler.
Das Optionsmenu begrüsst uns bei allen Shmups mit speziellen Einstellungen und folgenden Neuerungen:
Quicksave / Quickload
Rückspuhl Mechanik
Einfacher Schwierigkeitsgrad
Unverwundbarkeit
Trainings modus
Online Ranking
Zusätzlich lassen sich Bildschirm-Ratios und CRT-Filter einstellen, wobei die 16:9 Variante die Optik etwas ungewöhnlich dehnt. Für das beste Erlebnis raten wir euch die originale Ratio von 4:3 einzubehalten. Bei allen Salamander/Life Force-Titeln dürfen 2 Spieler simultan ran. Bei Gradius 1 bis 3 lässt man euch jedoch nur abwechslungsweise durch die Tiefen des Alls kreuzen.
Fazit:
Früher haute Konami Spitzentitel am Laufmeter raus. Heutzutags schwächelt der ehemalige Softwareriese und ganz selten wird man mit einem brandneuen Titel überrascht. Halb so wild für Konami. Schliesslich liegen noch so viele Retrogames in deren Softwarearchiv, das reicht mindestens für 6 weitere Collections. Wie schon bei MGS und Castlevania schöpft man mit Gradius Origins aus den Vollen. Uns hat die Ballerei wieder einmal überzeugt. Korrekte Portierung mit sinnvollen Optionen, die jeden Gamer, egal ob Pro oder Noob, abholen. Klar hätte ich mir zusätzlich Gradius V und VI gewünscht, weiss aber das Spielezusammenstellungen keine Wunschkonzerte sind. Dass uns Konami aber 2025 mit Salamander III zusätzlich einen brandneuen Shooter hinzaubert, hat mich positiv überrascht. Mit den verschiedenen Versionen der einzelnen Titel fährt Konami ganz klar in die Gewinnzone. Eine tolles Paket, von denen Konami gerne in Zukunft noch ein paar Nachschieben darf, wie z.B eine Parodius/Twin Bee-Collection oder alle Turtle Games auf einen Streich.

Gradius Origins ist für PS5, Xbox Series X|S, Switch und PC erhältlich. Wir haben das Spiel auf der PS5 getestet. Das Test-Muster stammt von Konami, wofür wir uns herzlich bedanken!