The(G)net Review: Indiana Jones und der Grosse Kreis - Der Orden der Riesen
- Sascha Böhme

- 9. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Mit "The Order Of Giants" erweitert MachineGames den Vatikan-Part von The Great Circle um einen Abstecher nach Rom. Und natürlich stolpert Indy wieder in eine Schatzsuche, die aus einem Riesenhelm, einem geheimen Priesterauftrag und einem historischen Rätsel besteht.

Wie könnte es anders sein, reicht es natürlich nicht, in Rom einfach nur Touristen-Fotos am Kolosseum zu schiessen: Indy wird von einem Priester angeheuert, eine geheimnisvolle Kammer zu finden, in der ein gigantischer Helm schlummern soll. Klingt nach einem simplen Auftrag, aber wie immer bei Doktor Jones entwickelt sich das Ganze schnell zur klassischen Schnitzeljagd, von Schatz zu Schatz, von Hinweis zu Hinweis, bis man mitten in einem historischen Rätsel steckt, das sowohl Kirche als auch Geschichte durcheinanderwirbelt.

Am Gameplay hat sich freilich nichts geändert. Klassisch Jones eben: schleichen, klettern, knobeln, prügeln. Vor allem Nazis. Viele Nazis! Gefühlt sogar mehr als vorher, denn offenbar wirkt ein Priester in Rom verdächtiger als einer, der durch den Vatikan stolpert. Die neuen Rätsel sind mindestens so clever wie die aus dem Hauptspiel. Ein Abschnitt, bei dem wir uns durch einen unterirdischen Turm kämpfen müssen, ist pures Tomb Raider-Territorium, nur gemeiner. Wer da durchkommt, darf sich zu Recht Abenteurer nennen. Dazu gibt’s ein Boot, das wir klauen und steuern dürfen, also ähnlich wie im überfluteten Dschungel des alten Sukhothai.

Humor gibt’s auch wieder: kleine historische Seitenhiebe, die nur zünden, wenn du Mussolini nicht mit einem Pasta-Gericht verwechselst. Einziger Wermutstropfen: Unsere charmante Begleiterin Gina bleibt diesmal zu Hause. Keine süffisanten „Strambo“-Kommentare alle fünf Minuten. Fast schon schade! Das macht die Tour zwar einsamer, aber auch fokussierter.

Leider bleiben uns auch die Macken, die schon The Great Circle geplagt haben, erhalten: Türen öffnen ist immer noch unnötig kompliziert, die Ausdaueranzeige gönnt sich Pausen, bevor wir es tun, und gefundene Waffen zerbrechen nach zwei Schlägen wie italienische Grissini.

Ach ja, und Indy läuft noch immer ohne Taschenlampe durch die finstersten Katakomben, was bei einem Archäologen diesen Kalibers einfach keinen Sinn macht. Zum Glück gibt's Fackeln! Das Add-on ist auch nicht ewig lang, dafür knackig und fühlt sich nicht wie eine rausgeschnittene Nebenquest an. Eher wie ein saftiges Extra-Kapitel, das von Anfang an dazugehören wollte.
Fazit:
Wer schon das Hauptspiel nicht mochte, wird hier nicht plötzlich zum Fan. The Order Of Giants verwandelt Indy nicht in ein Nazi-Wolfenstein oder ein knallhartes Ego-Shooter-Feuerwerk. Aber für alle, die The Great Circle gefeiert haben, ist es ein kompaktes, spannendes Extra-Abenteuer. Stimmig, abwechslungsreich und voller Momente, die man sofort mit Jones verbindet. The Order Of Giants ist nicht nur ein Anhängsel, sondern ein echtes Stück Abenteuer, das so befriedigend endet wie eine Pizza am Campo de’ Fiori nach einer langen Nacht.

Indiana Jones und der Grosse Kreis: Der Orden der Riesen ist für PC, PS5, Xbox Series X|S und im Game Pass erschienen. Wir haben und diesen DLC auf der Xbox Series X angeschaut. Das Testmuster stammt von Bethesda, wofür wir uns herzlich bedanken.











Kommentare