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The(G)net Review: Matchpoint - Tennis Championships

Die Tenniswelt ist in Aufruhr. Djokovic macht ausserhalb des Courts Schlagzeilen, Federer gar keine mehr und Kyrgios schreibt sie auf dem Platz. Wir haben nun die Ehre Schlagzeilen für die Game-Welt zu schreiben und testen auf der PS5 das neue Tennis-Game Matchpoint: Tennis Championships.


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Der Rasen ist getrimmt, der Sand für die Spiele verteilt und die Hallen gebohnert. Alles ist bereit um die Schmach der Anderen zu beseitigen und endlich ein Tennis auf den Fernseher zu zaubern, dass den Namen auch verdient. Mit Tennis World Tour und AO Tennis gibt es bereits Konkurrenz, welche auch einen Vorsprung hat. Bedauerlicherweise ist dieser zwar gross, jedoch sind diese beiden Spiele auch nicht wirklich der Bringer.


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In der Ankündigung konnte Torus Games überzeugen. Sie versprechen ein modernes, dynamisches Spielerlebnis mit tiefgründigem Karrieremodus. Auch das Realitätssystem wird als einzigartig beschrieben. So sei entscheidend, die Taktik richtig zu wählen und die Ballwechsel so zu gestalten, dass die Position des Spielers, der gewählte Schlag, wie auch die Position, auf die der Ball aufschlägt, zu einem einzigartigen Erlebnis führen soll. Auch bei der Erstellung des Spieler Avatars wird versprochen, dass den Möglichkeiten fast keine Grenzen gesetzt werden und so auch die Individualität hervorsticht.


Gut, der Anfang ist sehr aufregend. Die Grafik, die Bewegungsabläufe im Vorspann wie auch der Sound regt mich an und lässt mich hoffen. Der Spieler wird sehr detailgetreu dargestellt und die Feinheiten, wie Schweissperlen oder Gesichtszüge zeugen von hoher Qualität - zumindest im Intro. Das Menu ist einfach gehalten und sehr übersichtlich. Das gefällt und animiert auch gleich zum Karriere Modus. Schliesslich wurde mir hier ein grosses Spielerlebnis versprochen.


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Doch gleich bei der Erstellung des eigenen Charakters kommt auch schon die erste Enttäuschung. Mit den paar wenigen vorgefertigten Gesichtern können keine individuellen Anpassungen getätigt werden. Bart und Haare, Kleider und Schuhe... es steht nur wenig zur Auswahl und auch die Darstellung erinnert eher an ein Arcade-Spiel und nicht an eine realistische Simulation. Zudem sind die Charaktermodelle ziemlich übel...


...nun denn, starten wir mal den Karriere Modus und stürzen wir uns auf den Court. Gleich zu Anfang werde ich mit meinem Charakter in ein Super-Break geführt und darf mich beweisen. Vorgängig habe ich mir über das Tutorial die Steuerung angeeignet. In diesem werden sämtliche Schlagarten, der Aufschlag wie auch Netzspiel und Stoppbälle erklärt. Die Freiheit, jederzeit mit dem linken Stick selbst entscheiden zu können, wo der Ball auf dem Feld aufschlägt und auch dass die 4 Schläge – Top-Spin, Flat, Lob oder Slice – einfach anzuwenden sind, machen das Spiel eigentlich sehr intuitiv. Spielen tut es sich eigentlich ganz gut.


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Aber zurück zum Super-Break. Gleich wird mir klar; Übung macht den Meister. Knapp und mit etwas Glück gewinne ich dieses Spiel und steige auch gleich in der Rangliste ein. Durch Turniere und Super-Breaks steige ich in der Rangliste auf. Je nach Turnier ist die Platzierung entscheidend. Angeboten werden Trainings, Super-Breaks, Turniere und Showmatches. Jedes für sich bringt mir Belohnungen in Form von Ranglistenpunkten, neuen Coaches oder Ausrüstung. Das war es dann aber auch schon. Je nachdem welchen Coach ich wähle, werden die Trainings angepasst. Der Charakter lässt sich nur noch anhand der Kleider, welche vor allem durch UNIQLO vertreten sind, individualisieren. Wer sich also an der zu hellen Haut oder der Frisur stört, die man anfangs ausgewählt hat, muss leider damit leben.


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Kommen wir zur Grafik. Wie schon erwähnt wird im Vorspann richtig geklotzt. Leider kann Torus Games diesen Level nicht ins Spiel adaptieren. Die Abläufe und Animationen wirken zwar sehr flüssig und auch Ruckler sind keine vorhanden, doch in jeder Videosequenz und den Replays im Spiel gibt's Grafikaussetzer und Ruckler und das Rendering erinnert an vergangene Zeiten, die wir uns nicht zurück wünschen. Von den Schweissperlen ist nichts mehr zu sehen und auch die von mir gewählte Frisur nervt mittlerweile. Die Dreieckstaste, mit welcher ich das Replay aktivieren könnte, drücke ich nur noch selten.


Was das Gameplay angeht wurde ich zum Glück nicht enttäuscht. Die Steuerung fühlt sich sehr angenehm an und tut tatsächlich jederzeit das, was ich will. Durch den Aufschlagspunkt, der auf dem Feld nach der Auswahl des Schlages erscheint, kann man sehr genau wählen, wo der Ball hin soll. Einzig die KI des Gegners ist nicht gerade die Hellste. Spiele, in denen wir uns à la Roger Feder und Rafael Nadal die Bälle minutenlang um die Ohren hauen, finden nicht statt.


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Forced Errors sind zwar vorhanden, jedoch sehr zufällig und es ist nicht erkennbar, wie man diese tatsächlich forciert. Zwar erhält man immer wieder mal eine Einblendung, dass man eine Schwäche des Gegners gefunden hat, kann diese jedoch nicht lesen, da sie mitten im Spiel eingeblendet wird und so schnell wieder weg ist, dass man eher den Punkt verliert, als dass wir es schaffen diese auszunutzen. Halb so wild, denn selbst mit unterentwickelten Charakteren ist es ein Leichtes, dem Gegner Asse reinzudrücken. Selbst die viel stärkeren Gegner platzieren sich meist so, dass in einem Spiel immer zweistellige Asse möglich sind.



Fazit:

Bedauerlicherweise ist das Spiel nicht der Heilsbringer, welchen ich mir gewünscht hätte. Wer bereits einen der anderen Tennis-Titel wie AO-Tennis oder Tennis World Tour besitzt, muss sich Matchpoint nicht zulegen. Auch für die Hardcore-Tennis- und Sim-Fans erfüllt das Spiel leider nicht die gewünschten Anforderungen. Lizenzen von Star-Spielern gibt's nicht, die Karriere ist langweilig inszeniert und die Charakter-Modelle gefallen mir auch nicht wirklich. Atmosphärisch kann das Spiel überzeugen, vor allem die hübschen Animationen der Spieler und die Stadien haben mir gefallen. Ich vermisse aber Details wie das Hawke-Eye oder die Balljungen/-Mädchen. Das Geschwafel der Kommentatoren wird zudem ziemlich schnell eintönig. Den Online-Modus konnte ich leider nicht testen. Auch nach mehreren Minuten Wartezeit fand das Spiel einfach keinen Gegner.


Torus Games hat mit Matchpoint - Tennis Championships ein Filzball-Spiel geschaffen, das im direkten Vergleich mit den oben erwähnten Konkurrenten hinterher hinkt. Schade eigentlich, denn es spielt sich durchaus flott und flüssig.




Wir haben Matchpoint - Tennis Championship auf PS5 getestet. Xbox-Freunde dürfen das Spiel ab 7. Juli 2022 via Game Pass spielen. Oder ihr bestellt euch eine PS4-, Switch- oder PC-Version. Das Test-Muster stammt von Kalypso Media, wofür wir uns herzlich bedanken!


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