The(G)net Review: Police Shootout
- Armin Medic
- 3. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Mittlerweile existiert für alle möglichen und unmöglichen Szenarien ein Simulator. Egal ob Ziegen, Brote oder Bier, hier kennt die Kreativität keine Grenzen. Eher nüchtern und nahe an der Realität verhält sich Police Shootout. Auch wenn der Titel krachende Action verspricht, halten sich die Schussopfer unserer Gesetzeshüter-Sim in Grenzen.

Scott, frischgebackener Neuling, beginnt seine neue Arbeitsstelle in der Grossstadt San Adrino. Nach einer kurzen Einführung durch unsere Vorgesetzten schlüpft Scott in seine Uniform und wird gleich mit dem ersten Fall beauftragt. An einer Tankstelle gibt es anscheinend Ärger und wir müssen gesetzestreu nach dem Rechten schauen. Ein paar Ganoven haben sich im Tankstellenshop breit gemacht und nun liegt es an uns, die Sache einigermassen sicher über die Bühne zu bringen.

Aus der Egoperspektive befragen wir ausserhalb der Gas-Station Zeugen, funken regelmässig in die Zentrale, die uns mit weiteren Infos versorgt und konsultieren unser Notizbuch um die Aussagen unterschiedlicher Personen zu prüfen. Sobald wir genügend Beweise zusammengetragen haben, konfrontieren wir unsere Widersacher und können die Sache nun auf drei Arten lösen. Entweder schleichen wir uns mit dem Schlagstock von hinten an und überwältigen den Kriminellen, oder halten den Ganoven mit der Knarre in Schach und versuchen ihn mit unseren gesammelten Indizien zur Verhaftung zu überreden.

Überzeugen wir den Gauner, lässt er sich widerstandslos festnehmen. Sind wir verbal ungeschickt, geht's in den unwiderruflichen Showdown. Hier wird aber nicht in Echtzeit rumgeballert, sondern wir positionieren uns und attackieren rundenweise. Jede Aktion ist mit einem kurzen Timer verbunden. Wir wechseln in einen besseren Schusswinkel, nehmen Deckung hinter einer Tonne oder erledigen den Schurken mit einem gezielten Headshot.

Pazifisten können auch auf einen nicht tödlichen Elektro-Taser zurückgreifen. Sollten wir getroffen werden, suchen wir uns im Level ein Medi Pack um uns aufzupäppeln, ansonsten heisst es Game Over. Dank grosszügiger Checkpoints werden wir wenige Sekunden vor unserem Ableben wiederbelebt.

Nach jedem gelösten Fall prangern unsere Leistungen auf der Titelseite der Zeitungen. Wir bekommen eine Abschlussbilanz ausgehändigt und managen den Upgrade Screen mit den erworbenen XPs. Dort erhöhen u.a. unser Verhandlungsgeschick, erweitern das Magazin des Tasers, verlängern den Schuss Timer oder können uns noch leiser anschleichen.
Insgesamt 12 unterschiedliche Missionen liegen Scott vor, wovon einige uns an bereits besuchte Tatorte zurückschicken. Die Gesetzeshüter-Rundfahrt dauerte bei uns knapp unter zwei Stunden, bevor wir das Spiel mit 100% komplettiert hatten.
Fazit:
Wenn eine Review schreiben länger dauert als das ganze Spiel, muss man sich die berechtigte Frage stellen, ob es sich hier nicht um eine glorifizierte Demo handelt. Prinzipiell ist die Idee rund um den Police Shootout Simulator ganz passabel, aber der Umfang ist schlichtweg eine Frechheit. Eine Mission dauert maximal 10 Minuten, aber auch nur, wenn man jeden Winkel der relativ kleinen Levels absucht. Police Shootout ist ein kurzweiliger Spass, der zwar einige Spielelemente wie Zeugen verhören, zur Zentrale Funken, Stealth etc. bietet, aber nie richtig in die Gänge kommt. Die Grafik ist noch das beste am ganzen Spiel, relativ sauber und stabil. Das kann man von den kruden 3D-Modellen der NPCs und deren Animationen aus der PS2-Ära leider nicht behaupten. Die überschaubaren Missionen wiederholen sich in ihrem Muster und bis auf ein paar Dialoge und eine Handvoll Ganoven verhaften oder kalt zu stellen, gibt es nicht wirklich viel zu tun. Und selbst der Spiel-Titel verspricht etwas, das er nicht hält. Richtigerweise müsste es "Tactical Police Investigation Simulator" heissen, denn die paar Minuten lauwarmer Action werden dem Titel nicht gerecht.

Police Shootout ist als digitaler Download für PlayStation 5, Xbox Series X|S oder PC zu haben. Wir haben das Spiel auf der PS5 getestet. Das Test-Muster stammt von Ultimate Games, wofür wir uns herzlich bedanken!
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