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The(G)net Review: Remnant II

Es ist mittlerweile unser dritter Ausflug ins Remnant Universum. Und es hat sich nichts geändert. Immer noch wollen uns blutrünstige Aliens plus deren halber Stammbaum ans Leder. Aber nicht mit uns! Gunfires futuristische Steam Punk Ballerbude versorgt uns gleich zu Beginn mit dicken Wummen und schlagkräftigen Nahkampfwaffen.


Remnant 2 Test Review Testbericht PS5 Xbox Series

Eigentlich könnten wir hier gleich den ersten Abschnitt unseres Reviews des Erstlings reinkopieren, denn der Anfang unterscheidet sich kaum im Aufbau zum Vorgänger. Ist der obligatorische Charakter Editor abgehakt, gibt uns ein kleines Tutorial eine kurze Auffrischung der unterschiedlichen Skills inklusive Miniboss am Ende. Zudem haben wir die Auswahl aus vorerst 4 unterschiedlichen Klassen bzw. Archetypen, wie sie hier genannt werden. Der Gunslinger ist der Meister an der Knarre und pumpt die Fieslinge mit Flinte und Handfeuerwaffe voll. Der Handler bringt tierische Unterstützung in Form eines Hundes mit, der u.a. Feinde ablenkt. Der Medic ist zwar schwach in Sachen Feuerkraft, heilt aber sich und Kollegen in der Nähe innert Sekunden, wenn es brenzlig wird. Der Challenger ist die Nahkampfmaschine und haut alles kurz und klein, was ihm vor den Hammer kommt. Im späteren Verlauf können wir aber bis zu 11 unterschiedliche Klassen freischalten und sogar kombinieren.


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Wir starten unsere Ballertour in Ward 13. Hatten wir im ersten Teil noch einen vertieften Bunker als Hub, befinden wir uns jetzt in einer kleinen Hafenstadt. Dort treffen wir auf diverse NPCs, mit denen wir ein wenig im Multi-Dialog quatschen können oder wir gehen auf Shoppingtour. Der stille Bastler Rigs ist für die Upgrades unserer Waffen zuständig. Der mürrische Herr am Schiessstand verhökert uns ein stattliche Auswahl an Knarren. Die schlechtgelaunte McCabe fabriziert Weapon Mods und um unsere Garderobe kümmert sich Whispers, ein freundlicher Metallkopf. Weitere Händler treffen wir entweder später in Ward 13 oder unterwegs in der grossangelegten Spielewelt.


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Unser Knarrenexperte vertraut aber nicht nur auf seine Schiesseisen, sondern perfektioniert seinen Build mit Skills, Perks, Traits, Weapon Mods, Ringen, Amuletten und anderen Buffs. Hier eine kleine Uebersicht:

  • Skills sind charakterspezifische Fähigkeiten (grösserer Heilungsradius, schnellere Kugel Abfolge, Lock On Schüsse etc.), die unsere Helden nach einem kurzen Cooldown erneut nutzen können.

  • Perks verleihen uns einen kurzzeitigen Buff wie automatisches Nachladen oder mehr Firepower für ein paar Sekunden

  • Trait Points, die unsere Munition erhöhen, mehr Lebenskraft zuschanzen oder unsere Staminabar erweitern, dürfen manuell verteilt werden.

  • Weapon Mods sind spezielle Power Moves, mit denen wir u.a. ein schützendes Energieschild vor uns stellen oder ein paar fiese Alien Insekten auf unsere Gegner loslassen.

  • Ringe, Amulette und weitere Schmuckstücke, von denen wir insgesamt vier gleichzeitig mitführen dürfen, pushen unsere Defensive, erhöhen den kritischen Schaden oder füllen die Ausdauerleiste schneller auf.

Abgerundet wird unser Build mit diversen Anziehsachen. Hüte, Handschuhe, Brustpanzer, Hose und Schuhe werden einzeln kombiniert und liefern uns neben optischen Unterschieden auch mehr oder weniger Schutz vor Feuer, Gift- oder Plasma-Attacken. Aber aufgepasst, das Gewicht des Equipments sollte stets im grünen Bereich angesiedelt sein, da ansonsten die wichtige Ausweichrolle zu einer ungelenken "Fatroll" verkommt. Die Faustregel ist einfach: Je tiefer euer Equipment Score ist, desto schneller rollt ihr in Sicherheit, Dark Souls lässt grüssen. Drei Drachenherzen, die hier als Health Potions agieren, bekommen wir zu Spielbeginn obendrauf und werden bei jedem Checkpoint neu aufgefüllt.


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Haben wir endlich alles zusammen, geht's in die grosse weite Welt. Random werden wir in eine von drei Welten geschmissen. Entweder landen wir im Alien verseuchten N’Erud, im botanischen Biom Yasha kämpfen wir uns durch den Urwald oder versuchen in den düsteren Gassen von Losen zu überleben.

Bei unserem ersten Durchlauf gings in der kargen Wüste von N’Erud los. Die Mission lautet, drei Schlüssel zu finden, die irgendwo im Level versteckt sind. Wir werden von ein paar programmierten Drohnen angegriffen, die uns schon in den ersten Minuten den Schweiss auf die Stirn treiben. Von allen Seiten werden wir zugeballert. Mit ein paar flinken Hechtsprüngen und zielsicherer Hand liegen die ersten Widersacher aber bald am Boden. Ein Marker zeigt uns den nächsten Checkpoint an in Form eines roten Kristalls, den wir freudig nutzen. Hier wird nicht nur automatisch gespeichert und unsere Lebensvorräte aufgefüllt, sondern wir können jederzeit zurück nach Ward 13 reisen, um unseren Charakter mit Upgrades zu versorgen.


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Nachdem wir die übersichtliche 3D-Map konsultiert haben, marschieren wir Richtung Norden. Nach ein paar Feindesscharmützeln inklusive Miniboss stiessen wir auf einen Dungeon. Schleimige Parasiten, die direkt aus H.R. Gingers Aliens stammen könnten, nehmen uns in die Mangel. In den engen Korridoren liefern wir uns ein hartes Gefecht mit den Glibber Kameraden und sichern uns am Ende den ersten Schlüssel, der von einem der Levelosse bewacht wird.


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Natürlich sind die Bossfights, wie schon beim Vorgänger, das Herzstück von Remnant II. Mit dicker Energieleiste und zahlreichen Angriffsvarianten haben wir alle Hände voll zu tun, damit wir nicht ins Game Over segeln. Denn meistens bringt der Dickwanst noch eine Handvoll Kollegen mit, die uns gerne auch mal den letzten Rest geben.


Remnant II lässt sich entweder offline komplett Solo durchackern, oder wir lassen unsere PS5 ein Spiel hosten und ballern uns mit 2 weiteren Freunden oder zufällig ausgewählten Online-Remnants durch die unwirtlichen Welten. Bedacht werden muss einfach, dass bei 2 oder 3 Spielern auch die Hitpoints der Gegner um denselben Faktor erhöht werden. Remnant II ist schon im leichtesten Schwierigkeitsgrad "Survivor" eine Herausforderung. Mutige dürfen aber auch den Veteran- oder Alptraum-Modus aktivieren. Nur wer einen kompletten Durchlauf schafft, kann sich danach im bockschweren Apokalypse Modus die Zähne ausbeissen.



Fazit:

Beim Erstling war ich in einer Zwickmühle. Zwar war das Gameplay erste Sahne, doch das ganze Drumherum war nicht nur verwirrend, sondern teilweise irritierend und schränkte den Spielfluss beträchtlich ein. Gunfire Games hat dazugelernt und die meisten Ecken und Kanten ausgemerzt. Ich muss nicht mehr eine gefühlte Stunde rumrennen, bis ich endlich in der Action bin, sondern bin nach ein paar Minuten schon mittendrin. Und genau hier hüpft mein Ballerherz im Dreieck, denn das Gunplay von Remnant II lässt fast keine Wünsche offen. Das Ballern fühlt sich extrem satt an, die Knarren sind zahlreich, das Gun Handling hat gehörig Wumms in der Kimme und wenn man ein paar kritische Treffen hinlegt, fliesst das Adrenalin wie flüssig Butter durch die Adern. Die Gegner K.I. ist nicht nur um einiges smarter als beim ersten Teil, sondern lässt kaum locker, falls sie euch einmal entdeckt hat.


Im grafischen Bereich hat Gunfire Games nochmals an den Stellschrauben gedreht und präsentiert uns eine düstere, sehr detaillierte Architektur, die immer wieder mit neuen, unerwarteten Spielereien überrascht. Bis hierhin ging es gut. Leider müssen trotzdem ein paar Abstriche in der Wertung aufgrund der technischen Stabilität verteilt werden. Besonders auf der PS5 kämpfen Nutzer mit fehlendem Crossplay und Problemen mit der Freundesliste, was für einen Co-Op-lastigen Titel nicht die beste Werbung darstellt. Die Entwickler haben aber einen Patch versprochen, der in Kürze erscheinen soll. Hoffentlich behebt das Update dann auch die gelegentlichen Abstürze, die eher suboptimal sind, wenn es mich mitten im Level raushaut und ich den ganzen Kram nochmals durchackern muss. Was mir aber wiederum Freude bereitet, ist der simple, nonverbale Co-Op Modus. Ich werde von irgendwelchen Icons, Befehlen oder Dialogoptionen verschont. Schliesslich sind die Regeln klar: Drei Ballprofis gegen den Rest der Welt, da braucht es keine grossen Worte. Hier lässt man hauptsächlich Waffen sprechen. Laut Gunfire Games kann man bis zu 400 Stunden in Remnant II versenken, damit man alles zu sehen bekommt, was das Spiel zu bieten hat. Soweit wird es bei mir sicherlich nicht kommen, aber die eine oder andere durchzockte Nacht werde ich mit der hervorragenden Ballerbude sicherlich noch erleben.


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Remnant II ist für PS5, Xbox Series X|S und den PC erschienen. Wir haben uns die PlayStation 5 Fassung angesehen. Das Test-Muster stammt von Gearbox Publishing, wofür wir uns herzlich bedanken!



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