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The(G)net Review: Star Trek Resurgence

Star Wars Spiele gibt es wie Sand am Meer, mit Star Trek verhält es sich verhaltener. Ohne die Grösse der Fan-Base zu kennen, würde das Star Trek Universum insgesamt doch viel mehr hergeben als das ewige Jedi gegen Sith Lord Lichtgesäbel. Star Trek Resurgence springt hier in die Bresche.


Star Trek Resurgence Test Review Testbericht Xbox PlayStation

Wir schreiben das Jahr 1992 und Interplay beschert uns Star Trek: 25th Anniversary, zwischen anno 1992 und heute erschienen noch einige weitere Spiele mit der Star Trek Lizenz. Aber so richtig in Erinnerung geblieben ist davon keines; zumindest mir nicht. Es brauchte offensichtliche ehemalige Tell Tale Entwickler, um die Serie für Konsole wieder anzuschieben. Tatsächlich habe ich mich auf Resurgence gefreut, wenn auch mit einer gesunden Portion Skepsis, haben doch nicht alle Tell Tale Spiele neueren Datums überzeugt. Zudem hat die „Gameplay“ Formel in der jüngsten Vergangenheit etwas Abnutzungserscheinungen gezeigt.


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Und damit sind wir auch schon bei Star Trek Resurgence angelangt, dessen Story und das ganze Design stark an The Next Generation angelehnt sind. Auf einige Story-Details möchte ich nicht eingehen, um etwaige Spoiler zu verhindern. Freunde von Picard und Co. werden aber geradezu verzückt den Controller in den Händen halten und den typischen Star Trek Konversationen folgen. Dabei wird eine Episode aus TNG aufgegriffen, in welcher es um eine Auseinandersetzung zweier Völker geht. Die USS Resolute wird zur diplomatischen Unterstützung angefordert um den Twist der beiden Streithähne als neutrale Partei zu begleiten. Eine spannende Grundlage, die schnell Lust auf mehr macht. Die Crew des Schiffs ist übrigens mit die Beste seit Deep Space Nine, und das ist schon eine Weile her und will was heissen.


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Das Gameplay bietet alles, was langjährige Tell Tale Spieler kennen und lieben gelernt haben. Leider nicht nur die positiven Aspekte davon. Der Beginn ist äusserst vielversprechend. Die erste Stunde hat mich voll in den Bann gezogen und ich habe mich echt aufs Weiterspielen gefreut. Mit mehr Spielzeit fallen aber immer mehr Ungereimtheiten ins Auge, die jegliche Spannung komplett aus dem Titel rausnehmen. Doch zurück zum Anfang: Wir spielen einerseits aus Sicht der ersten Offizierin Jara Rydek wie auch aus der Perspektive vom Schiffstechniker Carter Diaz. Das ist eine clevere Design-Entscheidung, da wir so einerseits auf Aussenhüllen-Reparatur geschickt werden, und andererseits gehen wir weitreichendere Problemstellungen auf Chef-Etage an. Das eigentliche Spiel basiert dabei auf dem Auswählen von Antwort-Optionen in Gesprächen sowie kurzen, unterschiedlichen Gameplay Einheiten.


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Leider birgt das Spiel grössere Probleme in sich als zum Beispiel die Walking Dead Titel. Und sobald wir diese entdeckt haben, verliert das Spiel nahezu die gesamte Spannung. So haben die Gespräche einen Timer. Wenn dieser aber abläuft, passiert rein gar nichts. Das Spiel pausiert und ihr habt alle Zeit der Welt, die gewünschte Option zu wählen. Eine weitere Ernüchterung ist, dass die Wahl der korrekten Gesprächsoption kaum eine Auswirkung auf die Story hat. Und der Part des Spiels, der effektiv sowas wie Gameplay aufweist, ist schlicht schlecht. Die Tricorder Suchereien haben gewaltig an meinen Nerven gezehrt. Absuchen von Bildschirmbereichen und mittels RT scannen, langweilig, und noch dazu kommt das viel zu oft vor. Vereinzelt wird geschossen, gepaart mit einer katastrophalen Deckungsmechanik oder wir dürfen ein Shuttle fliegen, Weltraumaction, die wir in Star Fox auf dem SNES schon besser gesehen haben.


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Als ob das noch nicht reichen würde, werden wir auch von Bugs nicht verschont. So konnte ich meinen Tricorder in der Miene nicht mehr wegstecken und auch nicht alles scannen, das Spiel ging nicht weiter und ich wurde gezwungen, den letzten Checkpoint nochmal neu zu laden. Das Abbrechen von Szenen ist auch nicht möglich, was speziell bei einem Restart ärgerlich und vor allem langweilig ist. Insgesamt ist das Spiel technisch kein Überflieger, überzeugt während der ca. 9 Stunden langen Spielzeit aber mit einem richtig gelungen eingefangenen Star Trek Vibe, trotz gelegentlichem Ruckeln.



Fazit:

Star Trek Resurgence hat einige richtig tolle Ansätze, und hätte eine fantastische spielbare Star Trek Folge werden können. Wirkliche Leben oder Tod Entscheidungen oder mehrere Enden à la Detroit Become Humen hätten dazu beigetragen. Klar, es handelt sich hier nicht um einen Triple-A Titel, aber das Genre "Interactive Movie" (und darum handelt es sich hier letztendlich) hat sich zwischenzeitlich weiterentwickelt, und das will ich gerade in einem Star Trek Spiel auch sehen und spüren. Dann auch lieber ein Drittel weniger Spielzeit und dafür weniger in die Länge gezogene Gameplay Elemente mit Entscheidungen die eine gewisse Tragweite aufweisen. Die Tricoder Bildschirm-Scan Elemente oder auch die Phaser-Action waren zum davonlaufen schlimm. Der Titel ist tragischerweise immer dann richtig schlecht, wenn er versucht ein Spiel zu sein. Das ist schade, denn es handelt sich doch am Ende des Tages noch immer um ein Videospiel. Dank der Star Trek Lizenz und der echt gut gewählten, sympathischen Crew hatte ich als ausgewiesener Freund von Star Trek – speziell aus den 90ern – durchaus eine gute Zeit mit dem Spiel. Leider ist es mit uninteressanten Elementen in die Länge gezogen worden und beinhaltet dazu noch Bugs und eine mangelhafte Technik. Star Trek Jünger wie ich sowie Tell Tale Fans im Allgemeinen greifen am besten erst im Sale zu.


Star Trek Resurgence Test Review Testbericht Xbox PlayStation

Star Trek Resurgence ist für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox One, PC und Xbox Series erschienen. Wir haben uns das Spiel auf einer Xbox Series X angesehen. Das Test-Muster stammt von Bruner House LLC, wofür wir uns herzlich bedanken!



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