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The(G)net Review: The Last of Us II Remastered

Naughty Dog's Remaster-Karussell dreht sich munter weiter. Kaum 16 Monate nach dem zweiten Remaster des ersten Teils wird nachgelegt. Im Remaster von The Last of Us 2 erwartet uns nicht nur brachiale 4K Grafik, sondern auch drei Lost Levels mit Entwicklerkommentar, ein neuer Roguelike-Modus und Concept Arts bis zum Abwinken.


The Last Of Us II Remastered PS5 Test Review Testbericht PlayStation

Die emotionsgeladene Story um Ellie, Joel und Neuzugang Abby haben wir bereits im PS4-Test durchgekaut. Wer sich noch einmal über die Hintergründe der Main Mission informieren möchte, schaut hier. Inhaltlich ist das Hauptspiel identisch zum Original, bis auf den Unterschied, dass wir zwischen 4K mit 30 FPS oder runterskalieren 1440 in 60 FPS wählen können.


Wir widmen uns heute ausschliesslich den Neuerungen und dem No Return-Modus. Da wir leider auf den angekündigten Multiplayer nicht mehr warten müssen, weil das Projekt eingestampft wurde, gibt es als kleine Wiedergutmachung die unerbittlichen Runs im Roguelike Gewand. Wir haben zu Beginn die Wahl zwischen Ellie und Abby, bewaffnet mit jeweils einer Knarre und den gängigen Nahkampf Optionen, mit denen wir den Gegner lautlos von hinten meucheln oder wahlweise mit Waffe oder Faust den Schädel einschlagen. Auf einer zufallsgenerierten Karte kämpfen wir uns solo oder manchmal mit hilfreicher NPC Unterstützung gegen feindliche Fraktionen wie die Seraphines und den WOLF oder knüppeln aggressive Infizierte ins Jenseits.


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Ein Run besteht aus sechs unterschiedlichen Levels, die im Gabelverfahren angewählt werden und in Hunted, Attack, Capture oder Holdout unterteilt sind. Bei "Hunted" müssen wir innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits fiesen Angriffe anstürmender Widersacher überleben. Bei "Attack" wird der Spiess umgedreht und wir legen drei verschiedene Gegnerwellen aufs Kreuz. In "Capture" schnappen wir uns den wertvollen Inhalt einer gegnerischen Safebox, nachdem wir eine Handvoll Wachen ausser Gefecht gesetzt haben. Der "Holdout" ist ähnlich wie Hunted, mit dem Unterschied, dass wir einen NPC vor Infizierten oder anderen Spitzbuben schützen und überleben müssen, bis der Timer abgelaufen ist.


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In den unterschiedlichen Levels finden wir je nach Schwierigkeitsgrad hilfreiche Crafting Items für Healthkits und Schalldämpfer oder Schlagwaffen, die uns das Nahkampfleben wesentlich erleichtern. Nach jedem erfolgreichen Levelabschluss reisen wir zurück in unsere Hub. Hier sacken wir dem gewählten Schwierigkeitsgrad entsprechend Gewinne ein, die wir gleich wieder in Upgrades, neue Waffen und zusätzliche Crafting Optionen pumpen. Die Auswahl ist dabei stets zufällig. Manchmal bekommen wir eine Schrotflinte oder ein Maschinengewehr oder erwerben Molotowcocktails, explosive Patronen oder Splittergranaten. Haben wir die ersten fünf Abschnitte überlebt, geht's zum finalen Boss Fight. Jeweils einer der sechs unterschiedlichen Endgegner erwarten euch am Ende.


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Wer das Zeitliche segnet verliert nicht nur den Run, sondern auch alle erspielten Extras und muss wieder von Level 1 starten. Damit es aber nicht zu frustrierend wird, schalten wir konstant neue Charaktere frei. Insgesamt 10 unterschiedliche Helden wie den robusten Tommy oder Joel, Ellie's Freundin Dina oder den flinken Bogenschützen Lev, wahlweise im Tandem mit seiner Mutter Yara, stehen uns nach ein paar erfolgreichen Lebensabschlüssen zur Verfügung. Jede der neuen Spielfiguren besitzt spezielle Fähigkeiten. Somit muss bei jedem Run die Taktik angepasst werden. Zusätzlich werden auf einem separaten Punktekonto "Ps" angehäuft. Mit dieser Währung schalten wir neue Skins für unsere Charaktere wie z.B einen Astronautenanzug für Ellie oder ein Leopardenmuster für Babys 9mm-Pistole frei. Bildergalerien und 3D-Modelle werden eben mit den Ps bezahlt.


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Das für uns witzigste Shoppingerlebnis waren die dreissig Farbfilter. Von völlig abgedrehten, optischen Verbrechen wie Falschfarben, 8Bit Visuals und monochrome Geschichten, lassen sich aber auch angenehmere Grafikfilter wie 60er Jahre Style, dynamische Kolorierung oder Afterlife aktivieren. Wer gerne ein wenig an den Kampfeinstellungen rumschrauben möchte, hinterlässt ein paar Ps für Slow Mo-Bullettime, unlimitierte Munition oder Insta-Kills usw. Aber aufgepasst! Aktiviert ihr nur einen dieser Extras, werden in No Return weder eure Highscore aufgezeichnet noch irgendwelche Ingame Gewinnausschüttungen getätigt. Ihr könnt euch neben dem zufallsgenerierten Run auch einen personalisierten zusammenstellen oder versucht euch einmal alle 24 Stunden im Daily Run der Entwickler, um euch ein Treppchen auf der internationalen Rangliste zu sichern.


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Wie schon erwähnt finden wir unter den "Lost Levels" drei Abschnitte, die es damals nicht ins finale Spiel geschafft haben. Hier dürfen wir uns auf einer kleinen Dorffeier mit anderen NPCs amüsieren und sogar ein kurzes Büchsenschiessen Mini Game antesten. Im zweiten Lost Level geht's in die Kanalisation mit einer kurzen Plattform Passage, bevor wir in Level 3 auf Wildschweinjagd gehen und einen dicken Keiler verfolgen. Die Passagen sind alle extrem kurz und nur wenige Minuten lang. Auf Wunsch plappert einer der Entwickler im Hintergrund über die Story der jeweiligen Levels und überrascht mit ein paar interessanten Anekdoten. Im Free Guitar Modus klimpern wir Freestyle auf Ellie's Klämpfe rum. Und auch hier werden wir genötigt, Ps auszugeben, damit wir Zugriff auf ein Banjo oder die E-Gitarre erhalten. Abgerundet werden die Extras von Behind the Scenes-Videos und der automatischen Aufzeichnung eurer besten Runs.



Fazit:

Remaster hin oder her, Naughty Dog liefert ab! Dass The Last of Us II schon auf der PS4 eine Wucht war, mag der eine oder andere bereits mitbekommen haben. In 4K und mit den hochgeschraubten Effekten ist das optisch aber nochmals eine ganz andere Nummer. Die Messlatte sitzt wieder einmal hoch dank den Damen und Herren aus Santa Monica. Alleine dafür hat sich ein erneutes Durchspielen gelohnt. Klar, ich kam hauptsächlich wegen der Grafik und blieb dann doch länger als geplant. Der Schuldige ist der No Return-Modus. Obwohl ich eine natürliche Abneigung gegen Roguelike/light habe, funktioniert das Konzept hier ausserordentlich gut. Erstens sind die Runs nicht unendlich lang wie z.B. bei Returnal und der Frust vom Verlust hält sich ebenfalls in Grenzen. Im Gegenteil, die kurzen aber knackigen Encounters machen Spass und mit 10 unterschiedlichen Charakteren im Schlepptau bin ich beinahe so lange damit beschäftigt wie mit dem gesamten Hauptspiel. Wer solche Geschichten wie The Mercenaries von Resident Evil mochte, wird sich bei No Return umgehend heimisch fühlen. Die nette Zugabe von den Lost Levels ist zwar eine extrem kurze Angelegenheit, lässt aber dank den Kommentatoren ein wenig tiefer in den Entwicklungsprozess und die Denkweise der Macher blicken. Die Frage, ob man sich das Upgrade leisten sollte, ist mit einem klaren Ja zu beantworten. Egal ob man den zweiten Teil noch nicht kennt und den Vollpreis hinblättern muss oder ihn als PS4 Besitzer für 10.- Franken hinzukauft, in dieser Fassung ist The Last of Us 2 jeden Rappen wert!


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The Last of Us II Remastered ist exklusiv für PS5 erhältlich. Unser frühes Test-Muster stammt von Sony Interactive Entertainment, wofür wir uns recht herzlich bedanken!



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