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The(G)net Review: TRON: Catalyst

In den frühen 80er Jahren erregte der Kinofilm dank seiner revolutionären CGI-Technik die Gemüter. Heute erinnert sich, bis auf ein paar alte Säcke, kaum noch jemand an den originalen Cyberspace-Ausflug. Etwas bekannter ist der Vorgänger des vorliegenden Titels. 2023 erschien Visual Novel Puzzle Game TRON: Identity. Eine kuriose Cyber-Rätselei. Für den Nachfolger wechselte man das Genre. Weniger Knobeln, mehr Action. Das verspricht jedenfalls der Pressetext.


TRON: Catalyst Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Wer TRON kennt weiss, dass wir hier nicht als Mensch unterwegs sind, sondern mit sogenannten "Programmen", egal ob Spieler, NPC oder Gegner. In der düsteren Cybercity des Arq Grids schlüpfen wir in die Haut des Spezialprogrammes Exo, der mit einer mysteriösen Kraft namens The Glitch gesegnet wurde. Wie wir nach ein paar Gesprächen mit herumlungernden Zivilisten erfahren, steht eine gigantische Katastrophe vor der Tür, die nur wir mit Hilfe unseres Time Loop-Glitch verhindern können. Damit bewegt sich Exo per Knopfdruck in der Zeit zurück, um bestimmte Ereignisse zu beeinflussen oder wichtige NPCs zu treffen, die in der vorherigen Zeitschleife absent waren.


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Natürlich ist das bevorstehende Zeitreise-Abenteuer kein simpler Spaziergang. Das bösartige Programm Conn, der Gegenpol zu Exo, mag unsere Einmischung in den Zeitstrahl nicht. Forschen wir zu intensiv und stellen im Grid unbequeme Fragen, werden wir gnadenlos von Conn's Cyber Söldner gejagt. Dass Exo nicht nur über Köpfchen verfügt, sondern auch kampftechnisch solide unterwegs ist, beweist er uns mit seinen Disc-Techniken.


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Wir verteilen eine flotte 3er-Kombo, laden unsere Waffe für einen Charge Hit auf, schmeissen den Cyber-Frisbee den Feinden direkt vor den Latz oder lassen ihn zuerst an der Wand abprallen, was aus einem fiesen Winkel Gegner ausknockt. Angriffe werden mit einem Parry-Move gekontert. Bei Erfolg verfällt unser Widersacher in kurzes Taumeln und wir geben ihn mit ein paar Nahkampf-Attacken den Rest.


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Unterwegs finden wir Cyber Dollars, die sich in den nüchternen Skilltree investieren lassen, um z.B das Zeitfenster fürs Parieren zu verlängern oder unsere Identity-Disc an mehreren Gegnern abprallen zu lassen. Sobald wir genügend Knete beisammen haben, wird bequem über das Optionsmenü eingekauft. Wenn wir nicht gerade in Neon verkleideten Hochhäusern oder anderen Cybertech-Gebäuden dem Missionsmarker folgen und irgendwelche NPC volltexten oder Söldner verhauen, holen wir auf der Strasse unser Cyberbike hervor und düsen durch die isometrischen Gassen des Arq Grids.


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Und auch hier kommt es schon mal vor, dass wir von Conn-Getreuen angegriffen werden. Regelmässige Keilereien auf dem Asphalt sind keine Seltenheit. Dass man sich in Grid verliert, ist aber kaum möglich. Ein Kompass Icon informiert stets über die Entfernung und Richtung des nächsten Abschnittes, ein konstanter Infokasten am oberen, linken Bildrand deckt den Missions Beschrieb dabei dummerweise ab. Nach 6 bis 7 Stunden sollte man Exo's Zeitreise-Abenteuer beendet haben.



Fazit:

TRON: Catalyst ist ein weiteres Beispiel, dass Spieleprogrammierung und Game-Design zwei komplett verschiedenen Welten sind. Rein technisch kann man das Ganze durchwinken, auch wenn mich die isometrische Präsentation und das damit verbundene Gameplay nicht abholen konnten. Exo's Cyber Exkursion ist nicht nur extrem dialoglastig, wo uns fast im Minutentakt ein paar schwach animierte Comic Bilder mit viel Text als das höchste der Einspieler-Gefühle verkauft werden, sondern nimmt euch an die Hand, wie ein kleines Schulkind. Ständig nervt der Missionsmarker, der strategisch ungünstig in der rechten Bildhälfte irgendwo im Nimbus hängt und penetrant auf den nächsten Objektpunkt hinweist. So renne ich im Laufschritt durch die Architektur und kriege kaum etwas davon mit. Stets in der Hoffnung, dass mir keine Gegner in den Cyberspace grätschen. Denn das Kampfsystem kann nur als Totalausfall bezeichnet werden. Langweilige Cyber-Söldner die meistens im Dutzend aufmarschieren, werden mit einer demotiviert wirkenden Kombo weggefegt. Das Disc-Werfen macht schon nach ein paar Minuten keinen Spass mehr und auch wenn ich mit der Ausweichrolle und dem Parieren vor Angriffen schützen kann, präsentiert sich das alles fader als eine ungewürzte Kartoffel. Also wenn es das Ziel war, die monotonste Fight Mechanik 2025 zu entwickeln, dann hat Bithell Games mit TRON: Catalyst mitten ins Schwarze getroffen. Der Timeloop-Aspekt klingt auf Papier vielversprechend. Beeinflussen lässt sich aber nichts, egal wie viele Male ich in die Vergangenheit zurückreise. Falls Disney einen dritten Teil der TRON-Videospiel-Serie plant, rate ich ihnen bei Machine Games anzuklopfen. Die wissen wenigstens, wie man einer bekannten Disney IP zu neuem Videospiel Glanz verhelfen kann.


TRON: Catalyst Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

TRON: Catalyst ist als Download für PS5, Xbox Series X|S, Nintendo Switch und PC erhältlich. Wir haben das Spiel auf der PS5 getestet. Das Test-Muster stammt von Big Fan Games, wofür wir uns herzlich bedanken!


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