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The(G)net Review: Agent Intercept

Erinnert ihr euch noch an SpyHunter? Nein, nicht das Film-Remake aus dem Jahre 2006, das Dwayne “The Rock” Johnson in der Hauptrolle hatte und ein Tie-In für einen Film hätte sein sollen, der nie gedreht wurde. Natürlich ist das Original Arcade-Spiel gemeint, das scheinbar auch dem Studio PikPok so richtig gut gefallen hat.


Agent Intercept Test Review Testbericht Switch Playstation Xbox

Nachdem die Entwickler erfolglos ein weiteres Remake des Klassikers gepitcht hatten, haben sie sich entschieden, die Sache selber in die Hand zu nehmen. Das Ergebnis hört auf den Namen Agent Intercept, eine Mischung aus Spionagethriller à la James Bond und modernem Action Blockbuster.


Die böse Organisation CLAW will mit modernster Technik die Welt unterwerfen. Ihnen gegenüber steht die "Agency" und deren namenloser Top Agent. Mit dem SCEPTRE, einem sich transformierenden Superfahrzeug, gilt es die schier unaufhaltbare Armee an Bösewichten auszuschalten, um ihre diabolischen Pläne zu durchkreuzen.


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Die Hommage an Medien aus einer vergangenen Zeit ist absolut gelungen. Sie ist zwar weder allzu originell noch ausgefallen, aber sie funktioniert vielleicht gerade deshalb so gut. Die Geschichte bringt euch an sonnige Strände, auf verschneite Gipfel und in die erbarmungslose Wüste. Die Bösen sind so böse, dass man fast hört, wie sie an ihren nicht vorhandenen Schnurrbärten zupfen. Der gelungene Comicbuch-Stil und die englische Sprachausgabe, bei welcher man förmlich merkt, dass die Sprecher ihren Spass hatten, helfen stark dabei, das von den Entwicklern gesuchte Feeling rüberzubringen.


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Das Gameplay ist simpel und holt einen von der ersten Spielminute an ab. Das SCEPTRE fährt, fliegt und taucht auf, in der Regel strikt vorgegebenen, Wegen und man kontrolliert nur den Boost, die Waffensysteme und die Richtung, in die es nach vorne geht. Der Turbo dient ausserdem zur Aktivierung von Drifts in Kurven. Damit ist schon die ganze Steuerung erklärt. Dank ihrer Einfachheit ist Agent Intercept gut für junge und neue Spieler geeignet.


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Durch die Levels zu kommen ist normalerweise ziemlich unproblematisch. Es wird feindlichem Beschuss ausgewichen, während man Waffen einsammelt, um damit im Gegenzug für eine freie Bahn zu sorgen. Die direkte Steuerung fühlt sich gut an und in kürzester Zeit fährt, driftet und ballert man sich wie ein richtiger Geheimagent durchs Spiel. Getötet wird dabei offiziell niemand, denn die Bösen kommen immer mit ihrem Leben davon. Um das letzte Level jedes Gebiets zu erreichen, muss eine bestimmte Anzahl an Bonuszielen pro Abschnitt abgeschlossen werden. Dafür muss man über längere Distanzen driften, knifflig platzierte Pick-Ups einsammeln, Gegner mit ausgewählten Waffen und Manövern ausschalten oder hohe Gesamtpunktzahlen erreichen. Diese Ziele, die nur zum Teil zwingend sind, halten das Gameplay frisch und so abwechslungsreich wie möglich. Komplettisten haben auch nach der etwa 4-stündigen Story noch zu tun.


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Was dem Spiel erst richtige Würze gibt, ist das Punktesystem. Es ist nämlich in jedem Level möglich eine Punktecombo von Anfang bis Ende durchzuziehen. Dazu müssen Drifts, Abschüsse und andere Aktionen zeitnah miteinander verkettet werden. Wie erwähnt ist das im Storymodus nur sehr begrenzt nötig, es ist dort jedoch die perfekte Gelegenheit zu üben. Es gibt nämlich noch drei weitere Modi, in denen es rein um Highscores geht, ohne jeglichen Zwischensequenzen oder sonstigen Kram.


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In einem dieser Modi wiederholt man die kompletten Levels und versucht, möglichst viele Punkte zu holen. In den beiden anderen geht es auf kürzeren Abschnitten darum, aufpoppende Zielscheiben schnell und genau zu treffen und dabei möglichst schnell durch den Abschnitt zu fahren, ohne andere Fahrzeuge zu rammen. Die beiden Letzteren sind zwar ok und ganz nett, aber nur im Highscore Modus geht es ums Ganze. Wenn man es einmal schafft, eine Combo durch ein halbes oder sogar ein ganzes Level zu halten, fühlt sich das verflucht gut an. Es lädt ein, die Levels besser zu lernen, länger zu driften und Gegner nicht einfach nur abzuschiessen. Wer auf Highscores steht, wird hier perfekt bedient. Zudem gibt es noch eine Reihe von Nebenmissionen, die im Kern sehr ähnlich zur Story sind, minus Zwischensequenzen. In diesen verstecken sich einige der besten Levels, denn nur in diesen muss man beispielsweise unentdeckt, natürlich in unserem Auto, in eine Basis eindringen oder ein Rennen gegen andere Fahrer bestehen, das in einer wilden Schiesserei endet.



Fazit:

Als spiritueller Nachfolger des Spielhallen Klassikers SpyHunter ist Agent Intercept gut gelungen. Die Story und die zu Unrecht so genannten “Nebenmissionen” sind ganz klar das Hauptaugenmerk und laden zu ein paar Stunden kurzweiligem Spass ein. Wer aber nicht auf Highscorejagd steht oder jedes optionale Missionsziel erfüllen will, bekommt nur relativ wenig Inhalt geboten. Die Story dauert inklusive aller Zwischensequenzen und etwaigen Missionswiederholungen nicht länger als vier Stunden. Wer aber Bock auf Arcade-Action in modernem Gewand und mit Online-Leaderboards hat, wird seine Zeit hier nicht vergeuden.



Wir haben Agent Intercept auf Xbox Series X getestet. Das Spiel gibt's (digital only) auch für PS4/5, Nintendo Switch und den PC. Das Test-Muster stammt von PikPok Games, wofür wir uns herzlich bedanken!

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