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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: Choo Choo Charles

Charly steht unter Dampf. Der spinnenbeinige Höllenzug terrorisiert grundlos eine Handvoll Zugstationen im nordamerikanischen Hinterland. Als Retter in der Not stellen wir uns dem merkwürdigen Gesellen. Choo! Choo! Alle einsteigen, die Türe schliesst, es geht los!


Choo Choo Charles Test Review Testbericht PlayStation 5

Nach einer kurzen Fahrt im Ruderboot mit Kumpel Eugene, erhalten wir an den Docks von dem rüstigen Rentner unser Hauptwerkzeug - eine stabile Dampflock mit Vorwärts- und Rückwärtsgang inklusive vormontiertem Maschinengewehr. Lange bleibt uns Eugene nicht erhalten. Kaum übernehmen wir die Schlüssel, kracht Charles unangemeldet in die Szenerie und verarbeitet Eugene zu Kleinholz. Uns gelingt die Flucht.


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Auf der sehr detaillierten Map studieren wir das übersichtliche Schienennetz und freuen uns über die bereits vormarkierten NPCs und ihre Missionen. Wie wir schnell erfahren, verstecken sich drei magische Eier in der Oberwelt. Nur wenn wir das Trio komplettieren besteht die Chance, Choo Choo Charly in seiner Endbossform zu konfrontieren. Am Anfang tuckert unser Einzelzug gemächlich durch die oft regnerische Pampa. Bei Bedarf verlassen wir den Zug, sprinten und springen in Egoperspektive über Stock und Stein und untersuchen die Umgebung.


Choo Choo Charles Test Review Testbericht PlayStation 5

Unterwegs ergattern wir in Kisten und Gebäuden wertvollen Metallschrott und modeln damit unser Schienengefährt auf. Wir frisieren den Motor für zügigeres Tempo, werten den Schaden unserer Knarre auf, verstärken die Integrität der Karosserie, für besseren Schutz vor Charlies unregelmässigen Angriffen und pumpen weitere Scraps in unseren Zug bevor die Gesundheitsleiste im Nullerbereich landet. Jederzeit kann die Todeslok auftauchen und uns in die Mangel nehmen. Im besten Falle befinden wir uns im Zug und halten ihn unter Dauerfeuer von dessen Zerstörung ab. Sind wir zu Fuss unterwegs, hilft nur ein schützendes Gebäude. Denn hier kommt der Killerzug nicht rein und dampft nach ein paar Minuten wieder ab. Überrumpelt uns Charly im offenen Gelände, ist das Game Over garantiert, denn ausserhalb unseres Zuges sind wir waffenlos und leichte Beute.


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Neben unserem Erzrivalen stossen wir in seltenen Fällen auf maskierte Kultisten. Die fakeln nicht lang und feuern mit hohem Aggropotential auf unseren Helden. Entweder schütteln wir mit etwas Glück die nervenden Verfolger ab oder locken sie zu unserer Lok, wo wir die Irren entweder überfahren oder mit unserer Wumme ausschalten. Zur Standard MP gesellen sich später  Flammenspeiher, Raketenwerfer und Gatling Gun, die wir alle in speziellen Waffen Missionen akquirieren.


Choo Choo Charles Test Review Testbericht PlayStation 5

Eigentlich müssten wir nur 4 Hauptmissionen absolvieren, um Charles ins Finale zu locken. Prinzipiell machbar. Wir verpassen so aber nicht nur das eine oder andere wichtige Upgrade, sondern auch abwechslungsreiche Nebenaufgaben, die unser Scrapkonto auffüllen. Bei Gabelungen springen wir kurz aus dem Zug und stellen die Schiene um, da wir ansonsten ewig im Kreis fahren würden. Erblicken wir einen der 12 Farbtöpfe, wird er gleich eingesackt und dient ab sofort als wählbare Farbvariante für unsere Lok. Die digitale Höllenfahrt dauert, Nebenmissionen eingerechnet, zwischen 3 bis 4 Stunden.



Fazit:

Für abgefahrene Ideen und originelle Spielkonzepte bin ich immer zu haben, insofern die Exekution meinem Gamer Gusto entspricht. Ich habe das Spiel, das bereits seit Ende 23 für Konsolen zu haben ist, erst jetzt und durch Zufall entdeckt. Choo Choo Charles trifft trotz seiner kurzen Spielzeit genau meinen Geschmack. Das eigensinnige Gameplay mit tadelloser Steuerung und der Mix aus Zugfahren und ein bisschen waffenlosem Rumrennen bietet genau die richtige Portion Survival Horror, ohne mit sadistischen Abschnitten zu nerven. Der ständige Hintergedanke, dass Charlie jederzeit aufttauchen kann, erinnert mich an Mister X aus Resident Evil 3 und das nur im positiven Sinne. Normalerweise würde ich die drei Stunden Gametime als negativen Faktor ansehen. Wenn man aber weiss, dass Choo Choo Charles zum Grossteil von nur einer Person entwickelt wurde und es bis auf den geringen Umfang wirklich nichts zu bemängeln gibt, dann muss man die Fünf auch mal gerade sein lassen. Mir gefiel das Spiel sogar so gut, dass ich es sprichwörtlich "in einem Zug" platiniert habe und darum auch gleich mit einem Testbericht würdigen wollte. Die Worldmap im 3D-Relief Stil ist schlichtweg fantastisch. Entwickler Two Star Games werde ich in Zukunft im Auge behalten und ich bin mir sicher, dass deren Talente noch lange nicht ausgereizt sind.


Choo Choo Charles Test Review Testbericht PlayStation 5

Choo Choo Charles ist digital für PlayStation 5, PlayStation 4, Nintendo Switch, Microsoft Windows, Xbox One und Xbox Series X|S erhältlich. Wir haben das Spiel selbst gekauft und auf einer PS5 getestet.

 

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