The(G)net Review: Goosebumps: Terror in Little Creek
- Armin Medic
- vor 10 Stunden
- 3 Min. Lesezeit
Goosebumps ist eines der meistverkauften Kinder-Bücher aller Zeiten. Terror in Little Creek ist bereits das achte Gänsehaut-Videospiel und sowas wie ein Resident Evil für Kinder. Müssen Leon S. Kennedy & Co. um ihren Thron fürchten?

In der amerikanischen Kleinstadt Little Creek herrscht Ausnahmezustand. Eigentlich müssten alle Bewohner in ihren Häusern bleiben, bis die örtlichen Behörden die Massnamen aufheben. Für eine Handvoll Teenager gehört der Regelbruch aber zum Programm und so ziehen Hauptakteurin Sloane Spencer und ihre Kollegen los, um der Sache auf die Schliche zu kommen. Die einzige Info, die die Jugendlichen aufschnappen konnten, beinhaltet Sichtungen von fiesen Monstern, die in der Gegend ihr Unwesen treiben.

Zu Beginn starten wir mit leerem Inventar. Schon nach wenigen Minuten haben wir ein paar Energieriegel aufgesammelt, die unsere fragile Gesundheit wiederherstellen. Kurz danach entdecken wir eine Taschenlampe. Ein wichtiges Item, das uns während der gesamten Spielzeit auf Wunsch dunkle Abschnitte beleuchtet, denn im nächtlichen Little Creek ist es teilweise sehr düster. In den ersten paar Minuten stossen wir auf ein halbes Dutzend verschlossene Tore und Türen, und wir müssen uns zuerst zurechtfinden. Die Missions Box informiert uns, dass wir die örtliche Kirche und die Bibliothek besuchen sollten.

Schnell stossen wir auf eine Karte, die uns grob die einzelnen Gebäude, Missionsziele und unseren Standort anzeigt. Völlig unbewaffnet treten wir den sporadisch auftretenden Feinden nicht gegenüber. Nach einem kleinen Puzzle erhalten wir eine praktische Steinschleuder, mithilfe derer wir Gegner mit Standard-Murmel-Munition kurz betäuben. Wer sich gut umschaut, entdeckt stärkere Munition wie Hart Murmeln, Lärm-Ablenker, Rauchkugeln oder sogar solche, die explodieren. Das Zielen und Treffen sollte gelernt sein, denn die Munitionsverteilung in Goosebumps ist sehr dünn.

Vorteilhafte Naturen schleichen sich hockend an den Fieslingen vorbei und achten darauf, dass man nicht aufgespürt wird. Patzen wir im Schleichen und werden entdeckt, sollte man mit dem Sprint den Monstern entkommen und sich die Kugeln für Notfälle sparen.
Wenn wir nicht von überschaubar variierenden Gegnern verfolgt werden, stolpern wir über eines der zahlreichen Rätsel, die eine frappierende Ähnlichkeit mit Resident Evil's Puzzlestil aufweisen. Selbst eine kurze Motorboot-Einlage erinnert stark an die Höhlen Passage aus Resident Evil 4. Wir knacken Kettenschlösser mit dem Bolzenschneider, benötigen des Öfteren eine Kurbel, um diverse Gegenstände zu aktivieren und nutzen den Schraubenzieher, um Luftschächte zu öffnen. Denn es kommt schon mal vor, dass wir von einem dickeren Widersacher durchs halbe Gebäude gejagt werden, als wären er Resident Evil's Mr.X.

In solchen Momenten ist ein offener Schachtdeckel die Rettung. Wir können aber auch Truhen und Schränke nutzen, um die unzerstörbaren Spezial-Feinde abzuschütteln. Erblicken wir eine Schreibmaschine, wird rasch gespeichert und wir konsultieren regelmässig das Inventar, um unsere Lebensenergie zu überprüfen. Und auch hier hat man sich optisch an Capcoms Zombie-Serie bedient. Nach dem ersten Drittel wird die Runen-Mechanik eingeschoben. An verschiedenen Wänden entdecken wir mysteriöse Zeichen, die sich mit unserem Magiebuch entschlüsseln lassen. Hier müssen wir einfach ein abgebildetes Muster nachzeichnen, um unsichtbare Wände und geheime Türen zu öffnen.

Auf Bosskämpfe wurde weitgehend verzichtet. Zwar tingeln ein paar Kanzler rum, aber bis ins Finale, das in 4 bis 5 Stunden erreicht wird, werden wir nicht wirklich auf die Probe gestellt.
Im Optionsmenü lassen sich diverse Sprachen einstellen und wer den Kosmetika-DLC sein Eigen nennt, verpasst der Heldin verschiedene Masken mit passendem Steinschleuder Skin. Zudem finden sich im Model Viewer alle 3D-Figuren zur freien 360 Grad Ansicht, plus eine Handvoll an Konzeptzeichnungen und Entwicklungsskizzen.
Fazit:
Gänsehaut, wie es der Titel verspricht, hatte ich während der gesamten Spielzeit zwar nicht, aber gut, ich bin auch Lichtjahre von der Zielgruppe entfernt, denn das putzige Kinder-Grusel-Abenteuer wurde trotz der eingangs erwähnten Resident Evil-Referenzen ganz klar für Kinder entwickelt. Comichafte Optik, grobflächige Texturen und bunte Farben sorgen für ein kurzweiliges Abenteuer, halten aber mit einer gesunden Portion Abwechslung für die kurze Spielzeit das angepeilte Publikum bei der Stange. Hier erwarten einen keine tiefgründigen Spielprinzipien, sondern leichte Kost, die man auch mit einem Neffen oder der Enkelin perfekt an einem regnerischen Nachmittag durchzocken kann. Dank der hohen Puzzle Dichte, der familienfreundlichen Aufmachung und sehr pazifistischen Ballermechanik wird der kleine Racker von Alpträumen verschont bleiben und trainiert sogar noch ein wenig die grauen Zellen.

Goosebumps: Terror in Little Creek ist für PS5, Xbox Series X|S, Nintendo Switch und PC erschienen. Wir haben das Spiel auf der PS5 getestet. Das Test-Muster stammt von GameMill Entertainment, wofür wir uns herzlich bedanken!