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The(G)net Review: Gunfire Reborn

Wenn ich an Spiele aus Asien denke, ist mein erster Gedanke automatisch: JRPG! Ich gehöre da aber zum alten Eisen, denn heutzutage bieten Entwickler dort mindestens genauso viel Abwechslung und Qualität wie die Konkurrenz aus dem Westen. Dazu gehört zum Beispiel Gunfire Reborn, ein cartooniges Roguelite-FPS von Duoyi Network.


Gunfire Reborn Test Review Xbox

Eine Story gibt es zwar, diese aber ist nicht nur ziemlich minimal, sondern an vielen Stellen weder auf deutsch noch auf englisch übersetzt. Dieses Problem zieht sich durchs ganze Spiel. Geschätzte 10% der gesamten Texte sind nicht übersetzt. Nicht nur die der Story, sondern auch Item Beschreibungen und beispielsweise, welche Belohnungen in Schatztruhen enthalten sind. Für ein Spiel, das die Early Access Phase bereits verlassen hat, ist das ein ganz schlechter Look.


Gunfire Reborn Test Review Nintendo Switch

Zum guten Glück sieht der Rest von Gunfire Reborn deutlich besser aus. Im Kern ist es ein grundsolider Ego-Shooter, inklusive Spezialfähigkeiten und einem Dash zum Ausweichen. Das Arsenal ist vielfältig und reicht von konventionellen Waffen wie einem Sturmgewehr zu unkonventionellen Schiesseisen wie etwa dem Schwarzes Loch Werfer oder Handschuhen, die konzentrierte Energiestrahlen abfeuern. Dabei gilt, dass Feuerschaden gut gegen normale Gegner ist, Schock für Schilde und Säure für Panzerungen. Diese Elementareffekte lassen sich kombinieren, um weitere Effekte für noch grösseren Schaden auszulösen. Einigen dieser Waffen fehlt die spürbare Power, was jedoch oft in der ununterbrochenen Action nicht allzu sehr auffällt.


In jedem der zufallsgenerierten Räume werden einem (und bis zu drei weiteren Online-Mitspielern) alle möglichen, von chinesischer Mythologie inspirierten Gegner entgegen geworfen. Diese verhalten sich zwar nicht allzu intelligent, ihre reine Masse und fortwährenden Nahkampf-, Fernkampf- und Explosivattacken sorgen trotzdem für reichlich Herausforderung. Feindangriffen gekonnt auszuweichen und sich Gegnern unter Dauerfeuer entgegen zu stellen wäre an und für sich schon ordentlich unterhaltsam. Obendrauf kommen noch die Roguelite Elemente, die sich exzellent einfügen und für noch mehr Unterhaltung sorgen.


Gunfire Reborn Test Review Playstation

Genretypisch startet man seinen ersten Lauf mit einer Standardknarre und einem schwachen Charakter. Als Neuling wird man diesen ersten Run zu 99,9% nicht überleben. Von besiegten Gegnern erhält man neben neuen Waffen auch Kupfer, um bei einem Händler Items zu kaufen, beim Handwerker die Knarren zu verbessern und Buffs zu erhalten. Ausserdem lassen sie manchmal Seelen fallen, die man zwischen den Runs verwenden kann. Am Ende jedes Abschnitts gibt es ein Charakterupgrade, womit man seine Spezialfähigkeiten und Granaten verbessern kann. Von Abschnitt zu Abschnitt verbessert man seine Ausrüstung und die Spielfigur, von der mehrere freigeschaltet werden können.


Alle fünf Abschnitte gibt es einen Bosskampf, der neben Feuerkraft auch das richtige Movement und ein wenig Taktik erfordert. Mit allergrösster Wahrscheinlichkeit nippelt man irgendwo ab und alles, was man gesammelt hat, geht verloren. Alles ausser den schon erwähnten Seelen, denn mit diesen lassen sich permanente Upgrades freischalten. Dazu gehören ganz einfache Verbesserungen wie erhöhter Schaden oder mehr Gesundheit. Man kann auch eine zweite Starterwaffe oder höhere Chancen für besseren Loot freischalten. Nach und nach verbessert man sich, wird stärker und erhöht seine Chancen, einen Durchgang erfolgreich abzuschliessen, von 0,1% auf fast 100%. Skill, Spielerfahrung und ein wenig Glück gehören natürlich auch dazu.


Gunfire Reborn Test Review PS4

Erneut genretypisch ist, dass man besonders die ersten beiden Sets an Abschnitten oft wiederholt. Die Level sind zwar zufallsgeneriert, bestehen aber immer aus ähnlichen Segmenten, wodurch man schnell ähnliche Muster feststellt. Zum Glück können die ersten Abschnitte im Laufe der Zeit relativ schnell abgeschlossen werden, eine gewisse Repetition ist jedoch Teil des normalen Spielablaufs. Ein erfolgreicher Endbosskill bedeutet übrigens noch lange nicht das Ende, denn drei höhere Schwierigkeitsgrade können für viel Langzeitmotivation sorgen.


Gunfire Reborn Test Review PS5

Die Möglichkeiten, wie man seinen Charakter in einem Run verbessert, sind fast komplett offen. Hat man genug Glück, erhält man Buffs, Upgrades und Waffen, die perfekt miteinander harmonieren. Wenn alle Effekte zueinander passen, wird man zu einem laufenden Gott, der alle Gegner innert Sekunden zerstört. Die Grenze nach oben ist quasi nicht existent und dass diese Möglichkeit besteht, ist fantastisch. Es gibt einen riesigen Wiederspielwert, wenn man doch nur schnell einen neuen Build starten und ausprobieren will. In der Regel hat man zwar nicht ganz so viel Glück und es ist wichtig all seine Tools und Elementareffekte geschickt einzusetzen. Das Potential für einen Über-Run besteht aber immer. Egal wie ein Durchgang schlussendlich ausfällt, Spass macht es so oder so.



Fazit:

Die Mischung aus First Person Shooter und Roguelite ist super gelungen. Gunfire Reborn erfindet das Rad in keinster Weise neu, kombiniert sein tolles Gunplay jedoch mit einem motivierenden, sich immer weiterentwickelnden Spielablauf. Besonders die Übersetzungsprobleme sind allerdings gravierend. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, denn das Spiel an sich ist wirklich gelungen!



Wir haben Gunfire Reborn im Xbox Game Pass auf einer Series X gespielt. Das Spiel ist (digital only) auch für PS4/5, Xbox One, PC, Nintendo Switch und sogar iOS- und Android-Mobiles zu haben. Das frühe Test-Muster stammt von 505 Games, wofür wir uns herzlich bedanken.

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