The(G)net Review: House of the Dead 2: Remake
- Armin Medic
- vor 13 Minuten
- 3 Min. Lesezeit
Ballerbuden wie Time Crisis und Virtua Cop waren zu Spielhallen-Zeiten richtige Kassenschlager. Heute ist das Lightgun-Genre zwar nicht tot, Neuerscheinungen kommen aber nur alle paar Schaltjahre. Umso erfreuter waren wir, als bei uns der Review-Key zum Remake des zweiten SEGA Zombieshooters eintrudelte.

In einem kleinen italienischen Dörfchen geht es nicht mit rechten Dingen zu. Mehrere Personen werden vermisst und Gerüchten zufolge treiben finstere Gestalten ihr Unwesen. Die AMS Agenten James Taylor und Gary Stewart werden auf den Fall angesetzt. Bei ihrer Ankunft erkennen die beiden schnell, dass sie ohne genügend Feuerkraft auf verlorenem Posten stehen. Blutrünstige Untote ziehen ihre Kreise und mutierte Kollegen aus dem Tierreich wie Frösche, Eulen, Fledermäuse und fleischfressende Maden wollen unserem Duo ans Leder.

Ausgestattet mit einer sechschüssigen Pistole entscheiden wir uns für einen der beiden Spezialagenten, spielerische Unterschiede bestehen nicht. Wie schon beim Remake des ersten Teils steht uns entweder die Arcade Variante ohne speziellen Schnickschnack zur Verfügung oder wir gehen mit der Zeit und entscheiden uns für den Original-Modus. Hier dürfen wir unseren AMS-Beamten mit zwei zusätzlichen Boni wie z.B. eine Zweitwaffe, mehr Kugeln, doppelten Schaden oder unendliche Continues ausstatten.

Bevor es losgeht, besuchen wir kurz den Trainingsmodus, der uns 10 unterschiedliche Übungs-Challenges vorsetzt. Erreichen wir als Resultat 5 Sterne, erhalten wir für unsere Inventarkiste ein kleines Upgrade als Dankeschön. Nachdem wir uns warm geschossen und entschieden haben, entweder mit der Gyro-Steuerung oder dem analogen Stick mit Fadenkreuz zu spielen, werden die Waffen geladen. Wir starten beim Dorfeingang, wo uns schon die ersten Zombies erwarten. Mit ein paar gezielten Schüssen neutralisieren wir die Angreifer, am effektivsten per Headshot. Denn wir stehen latent unter Zeitdruck, da uns das Tempo vom Spiel vorgegeben wird. Wir folgen einem vorgegebenen Pfad, müssen aber sekundenschnell und präzise reagieren, damit uns die Feinde nicht erwischen. Hinzu kommt, dass unser Magazin konstant manuell per Knopfdruck nachgeladen werden muss, denn die sechs Schuss sind in der Hektik schnell verballert. Eine Stimme erinnert uns aber stets, sobald die Knarre leer ist mit einem lauten “Reload”.

An gewissen Stellen stossen wir auf eine oder mehrere der vermissten Bürger, die ausnahmslos von aggressiven Gegnern angegriffen werden. Retten wir die NPCs, überreichen sie uns gern mal ein Health Up oder sogar eine Bonuswaffe. Des Öfteren schlagen wir einen alternativen Weg ein. Das wird auf die Spitze getrieben, so dass man in späteren Levels sogar an unterschiedlichen Punkten startet. Haben wir ein Level gesäubert, wird zum Bosskampf gepfiffen. In den Ruinen will uns ein Muskelberg mit Kettensäge an die Kehle, eine sechsköpfige Hydra versperrt das weiterkommen in der Kanalisation und ein Ritter mit fliegendem Sidekick wartet am Ende des ersten Kapitels.

Zwar tragen wir wie oben beschrieben nur eine einfache 9mm als Standardwaffe, wer sich aber gut umschaut, kann sich eine der neun Extrawaffen krallen, die sich in den Levels verstecken. Neben Klassikern wie Schrotflinte, Sturmgewehr und Granatwerfer, gesellen sich kuriose Schiesseisen wie eine Spielzeugpistole mit unendlicher Munition, ein Pitter der hölzerne Projektile rausschleudert oder fliegende Angelköder, die jeden Normalo Gegner One-Shotten. Nach dem ersten Durchlauf erhalten wir Zugang zum Boss Modus und mit etwas Glück lässt die CPU nach den Credits einen der knapp Dutzend Cheatcodes springen, die u.a. alle Waffen, unendlich Munition oder Unverwundbarkeit freigeschalten. Ach ja, bevor wir es vergessen! Selbstverständlich dürfen zwei Spieler gleichzeitig im Koop-Modus los ballern.
Fazit:
Wie schon der Vorgänger stammt dieses Remake nicht aus dem Hause SEGA. Unter der Schirmherrschaft von Forever Entertainment wurden wieder die Damen und Herren von MegaPixel Studio für die optische Auffrischung angeheuert. Hier wurden tatsächlich sämtliche Modelle neu animiert und mit höherer Auflösung versehen. Trotzdem scheint die Optik gefühlt 10 Jahre alt zu sein. Matte Farbfilter und eine grafisch karge Umsetzung wirken etwas lieblos. Nach 27 Jahren hätte ich etwas mehr erwartet, denn inhaltlich gleichen sich beide Versionen wie ein Ei dem Anderen. Taugt wenigstens die Steuerung? Voreingestellt ist die Gyro Steuerung ein Graus und auch nach einigen gescheiterten Versuchen, das im Optionsmenü zu verbessern, verzichtete ich schlussendlich auf das zittrige Gefuchtel und blieb bei der Analogstick-Alternative, mit der ich wunderbar zurechtkam. Klar machen ein paar Runden Ballerbude Spass und dank den zusätzlichen Waffen und Upgrades lohnt es sich, das Ganze mehrere Male durchzuspielen, aber ich wünsche mir für ein eventuelles Remake von Nummero 3 bitte eine etwas zeitgenössischere Präsentation.

House of the Dead 2: Remake ist für PC, PS5, Xbox Series X|S, Switch und Switch 2 erschienen. Wir haben das Spiel auf der Nintendo Switch 2 getestet. Das Test-Muster stammt von Forever Enterainment, wofür wir uns herzlich bedanken!
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