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The(G)net Review: The Last Faith

Leveldesign von Metroid, Gameplay von Castlevania, ein bisschen Dark Souls, eingekleidet mit Visuals aus dem unmittelbaren Bereich von Bloodborne, passt! Da sollte nichts schief gehen, oder?


The Last Faith Test Review Testbericht PlayStation Xbox Switch

Ein schleichender Fluch, den unser Held Eryk aus der sagenumwobenen Stadt Mythringal langsam aber kontinuierlich wahnsinnig werden lässt, gilt als Storyaufhänger in The Last Faith. Um wieder zur alten Stärke zurückzukehren, liegt die Lösung im Monsterschlachten, durch die umfangreiche Map irren, um zum Schluss den Bösewicht aufs Kreuz zu legen, der als einziger unsere Verwünschung annullieren kann. Aber bis dahin ist es ein langer Weg.


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Vier unterschiedliche Klassen stehen uns zur Auswahl. Der Brawler haut im unmittelbaren Umfeld alles kurz und klein. Die Rouge Klasse nimmt auch aus der Ferne Feinde aufs Korn. Der Sternengucker schüttelt mehrheitlich Zaubersprüche aus dem Ärmel und der Gunslinger ballert mit einer stabilen Wumme Löcher in den gegnerischen Pelz. Sämtliche Klassen unterscheiden sich zu Beginn nur durch unterschiedliche Statuswerte und starten alle mit dem Nightfall Blade, einer flinken Klinge, die mit feschen Combos die unzähligen Widersacher niederschnetzelt.


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Später finden wir eine gesunde Anzahl an neuen Hieb und Schusswaffen. Halten wir den Hit Button länger gedrückt, verpasst er seinem Gegenüber einen heftigen Charge Attack. Per grosszügigem Jump überwinden wir Abgründe und ziehen uns an Plattformen hoch. Eine Vorwärtsrolle schenkt uns überlebenswichtige I-Frames oder wir sliden mit einem schnellen Backstep aus der Angriffszone. Sobald wir den ersten (Tutorial-) Boss in die Knie gezwungen haben, werden wir mit einem zusätzlichen Parrymove und einer Spezialattacke beehrt, die jedoch beide nur mit gefüllter Fateleiste einsetzbar sind.


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Unterwegs sammeln wir unterschiedliche Zaubersprüche. Wir schmeissen Plasma Boomerangs, versengen unser Umfeld mit einem Fire Punch oder elektrisieren die haarlosen Mutanten und ekligen Monstrositäten mit einem Blitzschlag. Der Focus Meter leert sich bei jedem Einsatz kontinuierlich, kann aber per Magietrank wieder aufgefüllt werden. Eryk trägt jeweils zwei unterschiedliche Waffen und zwei verschiedene Knarren oder Spells gleichzeitig mit sich. Gewechselt wird in Sekundenschnelle per Digipad, während der Analogstick exklusiv den Charakter steuert. Im Optionsmenü dürft ihr auch aufs D-Pad wechseln, wem die voreingestellte Kontrolle zu schwammig sein sollte.


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Wie es sich für einen Soulsborne-mässigen Titel gehört, sammeln wir unentwegt Seelen - hier Nycrux genannt - die wir von gefallenen Gegnern ernten oder in versteckten Kisten finden. Mit den gesparten Devisen leveln wir bei in der Kutsche der mysteriösen Maid verschiedene Statuswerte wie Vitalität, Kraft, Geschicklichkeit, Mind und Instinct auf. Wir können unser Geld aber auch beim Schmied für Waffenupgrades verjubeln oder kaufen bei einer jungen Dame Heiltränke, Gegenmittel, Elemental Boosts und Upgrade Materialien. Haut es uns ins Game Over, verlieren wir wie gewohnt sämtliche Nycrux und bekommen sie erst wieder zurück, wenn wir uns erfolgreich zur letzten Todesstelle durchkämpfen.


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Checkpoints treten in The Last Faith in zwei Variationen auf. Die grossen Steintore speichern nicht nur automatisch den Spielstand, sondern erlauben es euch, zwischen verschiedenen Checkpoints hin und her zu reisen. In gewissen Abschnitten passiert ihr kleine Steinformationen, die euch wie die State of Marika in Elden Ring nach dem Tod die Wahl lassen zwischen dem letzten Steintor oder dem temporären Safepoint. Irgendwelche Missionsmarkierungen suchen wir vergebens. Einzig die klassische Standard Map dient euch als Orientierung in der verwinkelten Architektur von Mythringal. Ob wir nun miefige Katakomben, rutschige Eisregionen oder mit Fallen gespickte Dungeons durchstreifen, stets treffen wir auf massives Gegner Aufkommen und unzählige Fallen wie Stacheln, Feuer, Elektrizität oder dicke Metallpressen, die uns dem Erdbeben gleich machen wollen.


The Last Faith Test Review Testbericht PlayStation Xbox Switch

Unser Skill Set erhöht sich später durch einen Gravitations-Ring, der uns schwere Blöcke verschieben lässt, eine Grappleclaw für den fortgeschrittenen Seilschwinger oder wir springen per Walljump enge Passagen hoch. Bevor wir aber auf diese hilfreichen Fähigkeiten zurückgreifen dürfen gilt es, den jeweiligen Levelboss zu knacken. Diese Miesepeter wechseln nach dem ersten Runterschnippeln der Lifebar in eine zweite Form, die uns nicht nur mit erhöhter Aggressivität zusetzt, sondern in den meisten Fällen zu einem komplett neuen Boss Battle mutiert. Mit minimum 15 Stunden müsst ihr für einen erfolgreichen Durchlauf rechnen.



Fazit:

Nicht schon wieder! The Last Faith ist mittlerweile das dritte Indie Soulslike, das mir aufgrund eines Bugs den Fortschritt vermiest. Hatte ich bereits bei Asterigos und Souldiers wegen der schluderigen Programmierung keine Chance das Spiel zu beenden, schrammte The Last Faith knapp daran vorbei. Nach etwa 10 Stunden Spielzeit wurde nach einem Continue einfach das Gegner-Script nicht geladen. Wo sonst ein dicker Drache hätte reinplumpsen sollen, erwartete mich nur gähnende Leere. Zwar konnte ich mit mehreren Resets das Problem umgehen, aber wenn der korrekte Code nur bei jedem fünften Neustart geladen wird, habe ich die Schnauze voll. Hinzu kommt noch, dass die Bossfights dank ellenlangen Lebensleisten der Level-Kanzler mehrere Minuten dauern können. Naja, wieder einmal Pech gehabt, denn im Grunde spielt sich The Last Faith nicht schlecht - aber auch nicht sonderlich gut. Eryk steuert sich gekonnt durch die düsteren Landschaften, die unterschiedlichen Waffen bereiten Spass und das eine oder andere Umgebungsrätsel lockert das konstante Erkunden auf. Leider sind mir gewisse Abschnitte einfach zu lang und fühlen sich nach durchschnittlichem 08/15-Leveldesign an, die keine frischen Elemente in den gesättigten Metroidvania-Markt bringen. Besonders im Eislevel nervte das Gegner Arrangement und Fallenplatzierung ohne Ende. Das Wort "fair" sollte man da nicht in den Mund nehmen. Fragwürdig auch das Hickhack ums Aufleveln. In jedem normalen Soulslike kann ich beim Checkpoint problemlos meine Seelen gegen bessere Statuswerte eintauschen. Nur bei The Last Faith muss ich umständlich an einen bestimmten Ort reisen und durch eine Tür schreiten, damit ich die Kutsche der Upgrade-Lady erreiche, weil nur sie die einzige Wechselstube in ganz Mythringal leitet. Ist das wirklich keinem im Entwicklerteam aufgefallen? Solche Patzer sind echt schade, denn rein optisch spielt The Last Faith locker in der Oberliga mit. Detailreiche Levels mit dem typischen Castlevania Flair, wilde Backgrounds und tolle Gegnerdesigns sind an der Tagesordnung.


Im Vergleich zur direkten Konkurrenz Blasphemous 2 haperts aber am Balancing, so schön die grafische Komponente auch sein mag. Nervige Passagen und regelmässiges Backtracking, dank der komplexen Map und dutzenden Abzweigungen nach dem Tutorial, nagen mangels Orientierung am Spielspass. Den Vogel schiesst Kumi Souls Games aber mit dem Parry und der Spezialattacke ab. Letztere disqualifiziert sich selbst durch die lange Animationsphase bei den hitzigen Gefechten. Warum ich aber zum Parieren ZWEI Tasten gleichzeitig drücken muss, erschliesst sich mir nicht. Hartgesottene Soulsvania Veteranen werden aufgrund des knallharten Schwierigkeitsgrads ihre Freude haben. Alle anderen wohl eher nicht.


The Last Faith Test Review Testbericht PlayStation Xbox

The Last Faith ist digital für PC, PS4/5, Xbox One und Series X|S sowie Nintendo Switch erhältlich. Wir haben uns das Spiel auf der PS5 angesehen. Das Test-Muster stammt von Playstack, wofür wir uns herzlich bedanken!

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