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The(G)net Review: Empyreal

Ich werde alt! Waren früher die Genres klar abgesteckt, langen heutzutage viele Entwickler in mehrere Branchen Töpfe und es wird wild zusammengemixt. Was herauskommt, wenn man ein Roguelike mit einem Soulsborne kreuzt, werden wir in den nächsten Minuten erfahren.


Empyreal Test, Review, Testbericht für PS5 und Xbox Series. Wertung und Fazit.

Unsere Reise beginnt bereits beim Intro etwas ungewöhnlich. Zuerst werden wir mit ein paar handgezeichneten Comic Sequenzen begrüsst, nur um wenige Augenblicke später mit einer Abfolge an Real Time 3D-Cutscenes die Einführung abzuschliessen. Die Story ist schnell erzählt. Als gestrandeter Söldner befinden wir uns mit weiteren Kameraden auf einem unbekannten Planeten. Ein ominöser Monolith namens Ziggurath hat die Aufmerksamkeit der aktuellen Weltregierung erregt und nach ein paar erfolglosen Missionen liegt es nun an uns, das Innere des Alien-Steins, welcher mit unbekannten Dimensionen vollgestopft ist, zu untersuchen.


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Zu unserem Team gehört der Mission Commander, ein Waffenschmied, ein Barkeeper, ein demotivierter Lehrling, die Gebrauchtwaren Händlerin unseres Vertrauens, der gutgelaunte Archivar und die kompetente Wissenschaftlerin, die uns mit ihrem selbstgebastelten Portal in die unterschiedlichen Levelabschnitte schickt. Bevor wir loslegen, passen wir unseren Avatar im Charaktereditor nach unseren Wünschen an und suchen uns eine der sieben Start Klassen aus. Ehrlicherweise müssen wir darauf hinweisen, dass wir zwar über ein halbes Dutzend Helden zur Auswahl haben, aber nur drei verschiedene Waffenarten. Unterschiede findet man nur bei der Ausrüstung und Special Moves nur zu Beginn, danach könnt ihr euren Helden zusammenstellen wie ihr wollt.


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Aufgelevelt wird nur über euren Loot (Waffen, Ausrüstung und Accessoires), auf ein XP-System wurde verzichtet. Und auch die Level Struktur weicht ein wenig von den klassischen Soulslikes ab. Wir starten im HUB-Areal, wo sich unsere Kollegen bereits mit ihren eigenen Gebäuden breitgemacht haben. Wir marschieren direkt zum Commander, um unsere erste Aufgabe abzuholen. Nur, wenn wir über ein bestimmtes Kartogramm verfügen, wird uns Einlass zum Ziggurath gewährt. Glücklicherweise erhalten wir die benötigten Karten Fragmente ausnahmslos von den NPCs, nachdem wir uns durch einen der vielen Multi-Dialoge geklickt haben. Schlussendlich ist es egal, wie wir antworten, den benötigten Gegenstand erhalten wir so oder so.


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Sobald wir eines dieser Items in der Hand halten, geht's schnurstracks zum Portal. Solange wir ein paar Silbertaler rüberwandern lassen, schaltet uns die Wissenschaftlerin den Zugang zum nächsten Abschnitt frei. Um unseren Helden für die kommende Aufgabe fit zu machen, müssen wir stets zu einer Loadout Box im Hub rennen. Nur hier dürfen wir die Waffen und unsere Kostümierung ändern und mehrere Loadouts speichern. Zur Auswahl steht der Claive, eine Art überdimensionierter Speer, mit dem wir via flinker Hechtrolle gegnerischen Attacken ausweichen und der als einzige Waffengattung über eine Jump-Attacke verfügt. Wer besser geschützt starten will, entscheidet sich für den Schild mit dem passenden Morgenstern. Damit blocken oder parieren wir feindliche Angriffe. Etwas aus der Rolle fällt die Kanone. Das sperrige Ballergerät verfügt über drei unterschiedliche Patronenarten. Im Nahkampf pumpen wir die Fieslinge mit der Schrotflinten-Ammo voll, mid-range wechseln wir zum Maschinengewehr und für den besten Wumms schalten wir zum Granatwerfer.


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Und auch hier wird auf eine eigensinnige Mechanik gesetzt. Ist unser Magazin leer, aktivieren wir den Reload Balken und drücken im richtigen Moment auf die gewünschte Patronenart. Verpassen wir den Prompt, wird die Knarre trotzdem nachgeladen, wir müssen aber mit knapp 2 Sekunden Strafzeit rechnen. Ausgewichen wird mit einem unlimitierten Dodge-Schuss, der uns kurzzeitig aus der Gefahrenzone bringt. Auf das Digipad legen wir Consumables wie Heilitems, Feuer Granaten, Rauchbomben, Schadens-Multiplikatoren etc.


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Am Anfang tragen wir nur einen Special Move mit uns herum. Später bestücken wir bis zu vier Slots mit Extra-Angriffen wie Schildbeben, Plasma Pfeile, Donner Säule und vieles mehr. Nach einem kurzen Cooldown sind die Specials wieder einsatzbereit. Den Ultimate Move füllen wir kontinuierlich mit Waffenschaden. Einmal voll, knipsen wir den Mini-Gegnern gleich das Licht aus. Bei dickeren Kontrahenten oder Level-Bossen halbieren wir mindesten die Health Bar. Gewisse Angriffe hauen unser Gegenüber in eine temporäre Bewusstlosigkeit. Der perfekte Zeitpunkt für einen saftigen Finisher. Und auch hier gilt die gleiche Regel wie beim Ultimate, entweder gleich mausetot oder massiver Schaden.


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Sobald wir das Portal betreten haben, werden wir umgehend in den nächsten Abschnitt teleportiert. Die Levels sind relativ simpel gestrickt. Alle paar Meter stellen sich uns eine Handvoll Pappenheimer in den Weg. Nach zwei bis drei solcher Konfrontationen erreicht unser Held meistens die Beam-Plattform, die uns zum Ober-Lümmel der jeweiligen Stage bringt. Wer sich jetzt fragt, wo der Roguelike-Einfluss zu finden ist, wird gleich erlöst. Für jedes Story Level können wir bei gewissen NPCs noch weitere Kartogramme einkaufen. Zwar ändert sich am Leveldesign nichts, dafür wechselt der Loot und die Gegner Variation. Pro Level stehen uns maximal 5 Reset Charges zur Verfügung, was nichts anderes als Continues bedeutet. Sind alle aufgebraucht, geht es ohne Gnade zurück ins Hub-Areal. Wir behalten zwar alle gesammelten Items und Schätze, müssen aber bei einem erneuten Besuch vom Levelanfang starten.


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Einen aktiven Multiplayer-Modus suchen Online Freunde vergebens. Wir können aber gefallene Mitspieler, die als gebrochenes Phantom erscheinen, einen Reset Charge zustecken, per Rift Spalte Waffen verschenken oder bei der Hub Mailbox Nachrichten und Geschenke versenden.



Fazit:

Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Der Genremix funktioniert hier nicht! Welcher Sadist kommt auf die Idee, das schon sonst bockschwere Souls Genre mit Roguelike zu mischen. Es gibt gewisse Regeln, die man aus Eigenschutz beachten sollte. Was nervt die Soulsgemeinde am meisten? Richtig, lange Wege zum Boss! Statt sich daran zu halten, wird hier noch einer draufgelegt. Bei jedem Level hauen wir zuerst die Infanterie weg, bevor wir logischerweise beim Endgegner ankommen. Sind unsere Continues aufgebraucht, fängt der Zirkus wieder von vorne an. Extrem nervig! Besonders wenn die Normalo-Gegner relativ schnell weggefegt sind und dann der Boss mit 9 Lebensleisten in die Arena grätscht, ein bisschen rumzickt und dann unseren Helden mit ein bis zwei Schlägen ins Game Over schiesst. Das würde ja alles noch gehen, wenn das Kampfsystem nicht so ein verkorkstes Mischmasch darstellen würde. Mit dem Mega Speer bin ich dank dem rasanten Dodge flink unterwegs und der ist meiner Meinung nach die einzige valide Kampf Option. Die Schild-Morgenstern Combo klingt auf Papier gut, in Wahrheit wünscht man sich präziseres Gameplay und eine gescheite Ausweichmöglichkeit. Am schlimmsten ist aber unbestritten der Ballermann. Zuerst freute ich mich über die Flinte. Was sich die Entwickler bei der sperrigen Reload-Funktion gedacht haben, will ich aber gar nicht wissen. Der Schuss Output ist fraglich und ständig renne ich rückwärts durch das halbe Level, da das Nachladen mehr Zeit in Anspruch nimmt, als das Schiessen. Hinzu kommen extrem unfaire Gegner Ansammlungen. Denn nicht selten wurde ich von so einem Kanonen-Trottel aus der Distanz gekillt, während ich seine Kollegen bearbeitete. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, foltern sie uns zusätzlich mit der fehlenden Lock-On-Funktion. Wer da wohl als Gamedesigner tätig war? Es gibt noch einige andere Baustellen, wie das ständige Rumgerenne zu den NPCs, die uns mit ihren Dialogen volltexten, die schlecht optimierte Kamera, die verwirrende und schwerverständliche Ausrüstungskonfiguration und Boss Verwurstung als Normalo Feind usw. Empyreal mag die programmiertechnischen Vorgaben erfüllen, von Videospielen und deren Mechaniken haben die Damen und Herren von Silent Games aber eher wenig bis null Ahnung.


Empyreal Test, Review, Testbericht für PS5 und Xbox Series. Wertung und Fazit.

Empyreal ist als Download für PS5, Xbox Series X|S und PC erschienen. Wir haben das Spiel auf der PS5 getestet. Das Test-Muster stammt von Secret Mode, wofür wir uns herzlich bedanken!

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