The(G)net Review: RoboCop: Rogue City - Unfinished Business
- Andy Meier
- 21. Juli
- 3 Min. Lesezeit
I’ll be back – ach nein, das war ja der olle Terminator! Frei nach dem Motto ”I’m not a cop, I’m a machine”, macht sich RoboCop erneut auf, OmniCorp den Hintern zu versohlen und dabei die eigene Menschlichkeit im blechernen Anzug nicht ganz zu vergessen.

Schon wieder fast zwei Jahre sind vergangen, seit unserem letzten Aufenthalt in Detroit. RoboCop: Rogue City war (und ist) ein Fest für RoboCop Fans. Das polnische Entwicklerstudio Teyon wusste wie schon bei Terminator: Resistance gekonnt, den Inhalt des klassischen 80s-Actionkinos in ein Spiel zu packen. Fan Service stand dabei weit oben, allerdings nicht nur. Gerade die offene Welt in Rogue City überzeugte mit abwechslungsreichen Nebenaufgaben und ruhigen Momenten, so dass der Titel nicht zur stumpfsinnigen Ballerei verkam.

Unfinished Business ist kein Add-on-Content, sondern ein eigenständiges Spiel, welches problemlos ganz ohne Vorkenntnisse des Erstlings gespielt werden kann, wenn auch die Story direkt an Rogue City anschliesst. Als psychisch etwas angeknackste Blechkiste ist Murphy einmal mehr gefragt, Detroit von den Fieslingen der utopischen Zukunft zu befreien. Seine neueste Mission, ein alter ungelöster Fall, führt ihn direkt in den OCP Annex Tower.

Das Hochhaus des Konzerns ist aufgrund verschiedenster Gebäude-Bereiche oder auftretenden Systemausfällen nicht völlig abwechslungsarm. "Serving the public trust, protecting the innocent, upholding the law."; heisst es meistens im OCP-Tower. Denn in jenem Gebäudekomplex hält sich die Robo-Version von Alex Murphy zu einem Grossteil des Spiels auf. Wo im Vorgänger noch öfters in den Strassen Detroits auf Gegner geballert wurde, geht es beim Nachfolger die meiste Zeit indoor zur Sache. Deswegen ist RoboCop's neuerliche Mission auch deutlich geradliniger und linearer. Böse Zungen würden "schlauchartig" dazu sagen.

Immer noch angelt sich die menschliche Maschine die eine oder andere Nebenmission, die aber alle kaum in Erinnerung bleiben. Das Spiel führt uns gar via Flashbacks in Robo's menschliche Vergangenheit, zurück in die Strassen der US-Grossstadt. Als abwechslungsreich kann man Unfinished Business leider dennoch nicht bezeichnen. Dem Spiel fehlt die Würze des Vorgängers; zumal Kenner des Originals in erster Linie mehr vom Selben geboten wird.

RoboCop ballert sich mittels der allseits beliebten Auto-9 Knarre durch Gegnerhorden, was mehr an eine Moorhuhn-Schiesserei als an einen intuitiven Shooter erinnert. Zwar darf der mechanisch klingende und träge stapfende Polizist auch an Schiesseisen gefallener Fieslinge bedienen, darunter die neue Cryo-Cannon, aber wirklich Sinn macht das kaum – die Auto 9 ist schlicht zu mächtig. Umso unverständlicher, dass es gerade in der Haut von Alex Murphy nicht möglich ist, deren Gewehre an sich zu reissen. "Thank you for your cooperation."
Fazit:
Unfinished Business ist ein geradliniges, wenig abwechslungsreiches Geballer für RoboCop Fans. Gerade für jene, die nicht mehr erwarten als ein simples Actionfeuerwerk und sich an den Nebengeräuschen in Form von Strassen-Patrouillen des Vorgängers gestört haben. Passend zur Gameplay-Mechanik hält sich auch die Spielzeit arg in Grenzen, was dem Shooter letztendlich aber guttut. Mein Highlight sind die knapp zwanzig Minuten, in welcher ich in der «Haut» von ED-209 durch das Gebäude stapfen kann. Ob das gebotene letztendlich ausreicht, um dafür die knapp 30.- Franken locker zu machen, bleibt wohl jedem selbst überlassen. Die-Hard RoboCop Fans erfreuen sich zumindest an erneutem Fan-Service, der aber nicht an die Klasse des Erstlingswerks heranreicht. "I'd buy that for a dollar!".

RoboCop: Rogue City - Unfinished Business ist für PS5, Xbox Series X|S und PC erhältlich. Wir haben das Spiel auf der Xbox Series X getestet. Das Test-Muster stammt von NACON, wofür wir uns herzlich bedanken!

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