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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: River City Girls 2

Kyoko und Misako sind zurück und diesmal kommen die Girls nicht allein. Mit ihren Freunden und zwei zusätzlichen (männlichen) Charakteren verspricht das Retro Beat'em Up noch mehr Umfang. Als Fan der ersten Stunde gepflegter Pixelprügeleien musste ich mir WayForward's neuestes Machwerk natürlich ansehen.


River City Girls 2 Test Review Testbericht Xbox PlayStation Switch

River City Girls 2 ist das neueste "Kunio-kun Abenteuer". Von River City Ransom über Super Dodge Ball bis hin zu Crash'n' the Boys: Street Challenge habe ich schon viele Spiele dieser Serie gespielt. Und ich hätte diesen Testbericht auch schon früher geschrieben, bloss hatte das Spiel zum Release im Dezember 2022 ein paar heftige Probleme, allen voran derber Inputlag und keinen 60fps Mode. So wollte ich das natürlich nicht spielen und hab es darum lange liegen lassen. Jetzt ist aber ein umfangreicher Patch erschienen der viele Probleme behebt und sogar noch einen 4-Player Online-Modus als kostenloses Sahnehäubchen hinzufügt. Die Zeit ist also reif, uns ein Bild von den neuen River City Girls zu machen.


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Am Ende des ersten Teils haben Kyoko und Misako den angehenden Yakuza-Boss besiegt, der ihre Heimatstadt terrorisierte. Dessen Vater war ja während dieser Rangelei im Knast. Als er dort von der Schmach seiner beiden Kinder erfährt bricht er kurzerhand aus und beschliesst, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Das führt uns zu River City Girls 2, wo unsere Mädels zusammen mit ihren alten Freunden Kunio-kun und Riki die Yakuza erneut in die Mangel nehmen müssen.


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Wer schonmal ein Beat 'em Up gespielt hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Zwei Buttons für Schläge, ein Jump und ein Spezialangriff stehen zu Beginn zur Verfügung. Weitere Moves und Manöver werden mit der Zeit freigeschaltet. Man kann auch Schläger rekrutieren, die man zuvor verprügelt hat, und sie als Striker einsetzen. Zwei davon stehen auf Knopfdruck zur Verfügung. Nach deren Einsatz müssen wir einen kurzen Cooldown in Kauf nehmen. Die Striker sind besonders in Situationen hilfreich, wo man von Feinen umzingelt ist oder gerade eins auf die Nase kriegt und sich nicht mehr wehren kann. Besiegte Feinde hinterlassen Kohle und obligate XPs, mit denen wir im Level aufsteigen. Mit der Kohle kaufen wir uns was zu Futtern, was unsere Werte permantent verbessert. Daneben wir schalten neue Moves frei, trainieren im Dojo oder kleiden uns in der örtlichen Mall neu ein, was uns zusätzliche Buffs beschert.


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Das ausgeklügelte Gameplay hat es in sich und ist der Hauptgrund, warum die Kämpfe in River City Girls 2 soviel Spass machen. Nach einer Weile werden die Spitzbuben elegant über den ganzen Bildschirm jongliert. Wir schleudern sie an Wände, ziehen ihnen Fahrräder, Mülleimer und anderes Levelinventar über die Rübe und versuchen, den Combo-Zähler in die Höhe zu treiben. Mit etwas Übung und einem guten Freund an der Seite sind locker mehr als 60-Hit Combos drin. Waffenbasierte Kämpfe sind unglaublich befriedigend, und ich liebe die Möglichkeit, jemanden mit einem Jojo oder einem Telefon zu verprügeln, bis er sich ergibt. Ist das der Fall, sitzt der Arme flehend am Boden (siehe Screenshot unten) und wir haben zwei Möglichkeiten: Rekrutieren oder ihm einen K.O. Schlag verpassen.


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Allerdings gab es auch einige wirklich frustrierende Momente im Kampf. Oft weicht man mit einer Rolle aus und steht dann mit dem Rücken zum Gegner. So kam es oft vor, dass ich nach einer Parade sofort wieder Schaden nahm. Ausserdem ist das Timing bei Luftangriffen oft lächerlich und ich verpasse den richtigen Moment. Bei Sprungangriffen gibt es nur sehr wenig Vorwärtsdynamik, es sei denn, man sprintet. Einige von euch werden sich darüber aufregen, dass das Entwicklerteam von WayForward viele Elemente des ersten Teils recycelt hat. Von der Umgebung bis hin zu den Angriffsanimationen wird einem vieles bekannt vorkommen. Allerdings gibt es auch neue Angriffe und neue Gebiete. Die Stadt hat sich stark vergrössert und es gibt viel Neues zu entdecken. So darf man z.B. Völkerball spielen, Verbrechen vereiteln, Hanteln stemmen oder wir helfen örtlichen NPCs bei ihren kleinen Problemchen, was teilweise urkomisch ist. Diese "Side-Quests" haben leider frustrierend oft mit Backtracking zu tun. Zum Glück gibt's überall Bushaltestellen, die als Fasttravel-Stationen funktionieren.


River City Girls 2 Test Review Testbericht Xbox PlayStation Switch

River City Girls 2 ist kein besonders langes Spiel, hat aber dank seines Action-RPG Systems einen hohen Wiederspielwert. Von den Anime-Sequenzen bis hin zu den Figuren ist alles sehr liebevoll gestaltet. Es gibt viele Insider-Witze zu entdecken. Mein Favorit ist wahrscheinlich das Garagentor, auf das "Bimmy was here" gesprüht wurde. Das ist eine Anspielung auf den schrecklichen Tippfehler in Double Dragon III: The Sacred Stones auf dem NES.



Der Grafikstil von River City Girls 2 erinnert mich an andere fantastischen Beat'em Ups, die wir in den letzten Jahren gesehen haben, insbesondere TMNT: Shredder's Revenge oder Streets of Rage 4. Die Arbeit von Megan McDuffee am Soundtrack von River City Girls 2 mit Gesangsauftritten von Cristina Vee oder Mega Ran hat mich ebenfalls überrascht. Jeder einzelne Song im Spiel ist ein Knaller und ein Ohrwurm.



Fazit:

Für ein Beat'em Up ist River City Girls 2 ein unglaublich umfangreiches Spiel, besonders was die Spielmechaniken betrifft. Mir hat es jede Menge Spass gemacht und das, obwohl auch der aktuelle "grosse Patch" nicht alle Probleme beheben konnte. Ich spüre weiterhin einen leichten Inputlag, was bei dieser Art von Spiel einfach nicht vorkommen sollte. Dafür funktionierte der Online Modus einwandfrei. Ich mag die verspielte 2D Grafik mit ihren toll animierten Sprites, die coolen Anime Sequenzen, die Nonstop Action, den Humor und das Hin und Her mit den unterschiedlichen Charakteren. Einzig das Farmen neuer Fertigkeiten hätte nicht sein müssen. WayForward ist ein bisschen knausrig mit der Ausschüttung von Geld und XPs. So zieht man oft durch bereits bekannte Gebiete, um seinen Charakter aufzuleveln. Und dann hab ich noch eine letzte Beschwerde: Wenn man im Mehrspielermodus spielt, kann nur der Host-Spieler die Geschichte vorantreiben und Dinge freischalten. Sogar Achievements (oder Trophies) poppen nur beim Host. Schade. Gast-Spieler müssen sich mit XPs und Geld begnügen. Zum Glück gibt's noch den guten, alten Couch KoOp für Zwei.


River City Girls 2 Test Review Testbericht Xbox PlayStation Switch

River City Girls 2 ist für Xbox One, Xbox Series X|S, PS4 und PS5, Nintendo Switch und PC erschienen. Wir haben uns das Spiel auf einer Xbox Series X angesehen. Das Test-Muster stammt von WayForward, wofür wir uns herzlich bedanken!



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